39. Ausgabe der Top500-Supercomputer mit neuem Spitzenreiter
Die 39. Ausgabe der Top500-Liste der Supercomputer zeigt einen neuen Spitzenreiter: Der „Sequoia“ aus den USA mit sagenhaften 1.572.864 Prozessorkernen auf Basis von IBMs BlueGene/Q-Servertechnik. Der ehemalige erstplatzierte „K computer“ aus Japan muss sich fortan mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Seit November 2009 ist jetzt erstmals wieder ein System aus den USA an der Spitze des Feldes der Supercomputer. Das aus 96 Racks bestehende IBM BlueGene/Q-System wird im Auftrag der National Nuclear Security Administration (NNSA) für die Simulation von Kernwaffentest genutzt und steht im Lawrence Livermore National Laboratory. Es erreicht mit den 1.572.864 Prozessorkernen eine Rechenleistung von 16,32 Petaflop/s, ganz vorn dabei ist man auch bei der Leistungsaufnahme, die bei „lediglich“ 7,89 Megawatt für das komplette System liegt. Platz 2, der japanische „K computer“, benötigt für 10,51 Petaflop/s bereits 12,66 MW. Neu in der 39. Ausgabe ist auch Platz 3: „Mira“ steht im Argonne National Laboratory in Illinois, USA, und ist mit 786.432 Kernen für 8,16 PFlops bei 3,95 MW Energiebedarf quasi die exakt halbe Ausgabe des Spitzenreiters.
Der schnellste europäische Supercomputer steht in Deutschland. Im Leibniz Rechenzentrum wurde mit dem „SuperMUC“ ein System auf Basis von Intels „Sandy Bridge-EP“ errichtet, das mit 147.456 Prozessorkernen eine Leistung von 2,879 Petaflop/s erreicht – Platz 4. Das besondere an diesem System ist eine Heißwasser-Kühlung, die erstmals zum Einsatz kommt.
Auch Platz 8 geht an Deutschland – im Forschungszentrum Jülich steht die neue „JuQUEEN“, ein BlueGene/Q-System mit 131.072 Kernen für 1,38 Petaflop/s Rechenleistung. Erstmals seit 1997 sind damit wieder zwei deutsche Systeme in den Top10 vertreten.
Bei den Prozessoranbieter gab es eine leichte Verschiebung zugunsten von IBM, die jetzt für 58 Systeme in den Top500 die Prozessoren bereitstellen. AMD bleibt unverändert der Motor von 63 Systemen (12,9 Prozent), Intel fällt leicht auf 372 Systeme (74,4 Prozent) – zuletzt waren es 384 Großrechner – zurück. 58 Systeme nutzen zusätzlich zu den Prozessoren Grafikbeschleuniger, 53 der 58 Probanden werden dabei von Nvidia-GPUs unterstützt. In dieser Kategorie ist neben zwei GPU-Lösungen von AMD erstmals auch ein Produkt von Intel geführt: Auf Platz 150 wird ein Testsystem auf Basis von Intels MIC – vermutlich „Knights Corner“ – geführt.
Die Gesamtleistung in den Top500 der Supercomputer hat sich durch die neuen Leistungsträger in den Top10 massiv erhöht. Statt 74,2 PFlops wie in der letzten Ausgabe bieten die 500 schnellsten Rechner jetzt satte 123,4 PFlops. IBM hat dabei Cray deutlich den Rang abgelaufen, die bisher für die schnellsten Systeme verantwortlich waren. Fortan stellt IBM jedoch 22 der 50 schnellsten Rechner und dank Platz 1, 3 und 4 ist die Gesamtrechenleistung der Systeme um den Faktor 7 größer als beim Konkurrenten.