Apple wegen Hardwareausfall auf Schmerzensgeld verklagt

Przemyslaw Szymanski
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Datensicherung ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema, was sich auch der kanadische Anwalt Perminder Tung dachte und seine Daten auf der von Apple verkauften „Time Capsule“ speicherte. Doch nun verklagt Tung Apple Kanada auf Schmerzensgeld, weil das Gerät diese Funktion nicht erfüllen konnte.

Vorausgegangen ist ein Hardwareausfall seiner im Juni 2009 gekauften „Time Capsule“. Tung speicherte dort seine persönlichen Bilder, etwa von der Geburt seines Sohnes. Eines Tages verweigerte die Datensicherung des Unternehmens Apple jedoch ihren Dienst, woraufhin sich der Anwalt ein neues, von einem anderen Hersteller stammendes Gerät kaufte und die Bilder von seinem iPhone erneut sichern wollte. Wie der Zufall es will, erlitt das Smartphone ebenfalls einen Defekt, wodurch die Daten endgültig verloren gingen.

Apple Time Capsule
Apple Time Capsule

Im Apple-Store sagte man Tung, dass sein Gerät Designfehler habe. Nach Berichten des The Guardian gab es im Jahr 2010 aufgrund eines Konstruktionsfehlers tatsächlich eine Reparatur- und Ersatzaktion seitens Apple – Tungs Gerät war jedoch nicht dabei. Nach Ablauf der Rückruffrist wollte der Hersteller aus Cupertino das Gerät allerdings weder reparieren noch ihm den Kaufpreis erstatten oder ein neues Produkt anbieten. Deshalb hat Perminder Tung Apple Kanada auf ein Schmerzensgeld von 25.000 kanadischen Dollar verklagt, was umgerechnet 19.300 Euro entspricht.

Interessanterweise schreibt Apple auf der deutschen und englischsprachigen Unternehmensseite, dass die in der „Time Capsule“ verbauten Festplatten Serverniveau entsprechen. Im Juni 2011 untersuchte die französische Seite MacBidouille.com dies genauer und fand eine Festplatte des Typs Caviar Green von Western Digital verbaut. Die bei „echten“ Serverfestplatten verzeichnete MBFT-Zeit, die die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen angibt, fehlte jedoch bei der von Apple eingebauten Festplatte.