Seagate glaubt an Führungsposition im SSD-Markt
Im Festplattenmarkt rangiert Seagate nach der Übernahme von Samsungs HDD-Geschäft und nicht zuletzt durch die von der Thailand-Flut besonders getroffene Konkurrenz (WD) an oberster Stelle. Dies will man auch im SSD-Geschäft erreichen und glaubt, mit der nun angekündigten Kooperation mit DensBits gute Chancen dafür zu haben.
Zusammen mit dem israelischen Unternehmen, das als Erfinder des sogenannten „Speicher-Modems“ (Memory Modem) gilt, will Seagate künftig neue Solid State Drives entwickeln. Dabei setzt man sich das Ziel, kostengünstige SSDs der höheren Leistungsklassen – Seagate spricht von „High Performance SSD“ – gemeinsam auf den Markt zu bringen. Die strategische Vereinbarung beinhalte auch eine stille Teilhaberschaft an DensBits, deren Details allerdings nicht offengelegt wurden.
Die Controller-Technologie Memory Modem von DensBits soll in verschiedenen Speicherprodukten Einzug halten. Seagate nennt dabei „eine 1Xnm Flash-basierte Consumer-SSD mit 3 Bits pro Zelle“, welche entsprechend auf einem neuen Fertigungsprozess sowie der einst von Intel und Micron entworfenen Triple-Level-Cell-Technik (TLC) für Flash-Speicher basieren. Zudem sollen weiterhin SSDs auf MLC-NAND-Flash-Basis den Unternehmensbereich bedienen, wobei auch hier eine 1X-nm-Fertigung genannt wird. Welcher Speicherhersteller die Chips liefern soll, ist unbekannt. Seit einer Weile werden beispielsweise von SanDisk und Toshiba entwickelte TLC-Chips im 19-nm-Prozess in Masse produziert.
Wirft man einen Blick auf Seagates aktuell sehr überschaubares SSD-Portfolio (Pulsar-SSDs) – die Hybrid-Festplatten einmal ausgenommen – und die etablierte Konkurrenz, die teilweise sämtliche Komponenten unter einem Dach vereint, wirkt die folgende Aussage von Seagates Vertriebschef Rocky Pimentel trotz der angekündigten aktuellen Technik äußerst optimistisch.
"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem talentierten Team von DensBits und denken, dass wir mit dieser neuen strategischen Beziehung eine große Chance haben, unsere Führungsposition in den SSD-Markt auszudehnen."
Rocky Pimentel, Chief Sales und Marketing Officer bei Seagate
In naher Zukunft dürfte die Marktführung bei SSDs für Seagate aufgrund der starken Konkurrenz kaum zu erreichen sein. Allerdings könnte der Festplattengigant durch weitreichende Beziehungen und Partnerschaften mit den großen Computerherstellern hier einen leichten Einstieg finden und ist keineswegs zu unterschätzen.
Sofern die SSD-Produkte überzeugen, ist eine Etablierung durchaus denkbar, jedoch müssen nahezu sämtliche Komponenten (NAND-Flash, Controller, Firmware) von außerhalb eingekauft werden, womit man von der direkten Konkurrenz abhängig wäre. Samsung und neuerdings auch Hynix sehen sich beispielsweise in der glücklichen Position eben all' diese SSD-Bausteine im eigenen Hause zu vereinen. Allerdings ist noch zu erwähnen, dass Seagate schon seit fast zwei Jahren eine Kooperation mit Samsung bei der SSD-Entwicklung pflegt.