Zynga stellt eigenes soziales Netzwerk vor
Mittlerweile gehört es zum guten Ton, dass Unternehmen, die etwas auf sich halten, Neuigkeiten im Rahmen von mittelgroßen eigenen Events bekanntgeben. In diese Kerbe schlug gestern auch der Mobile-Spiele-Gigant Zynga.
Im Rahmen der „Unleashed“ genannten Veranstaltung wurden allerdings nicht nur neue Spiele und die letzten Geschäftsentwicklungen präsentiert und diskutiert, darüber hinaus gab Zynga bekannt, dass man mit einem eigenen sozialen Netzwerk an den Start gehen werde: „Zynga with Friends“ soll zukünftig im Stile von vergleichbaren Angeboten wie Xbox Live die Grundlage für die Vernetzung von Zynga-Spielern sein und dabei beispielsweise das Matchmaking, aber auch die Kommunikation optimieren.
Dieser Schritt dürfte zum einen der weiterhin erdrückenden Verbandelung mit Facebook zu zurechnen sein. Zugleich ist Zynga with Friends allerdings auch eine Reaktion auf die letzten Entwicklungen: Zynga ist trotz der hohen Abhängigkeit längst nicht mehr Facebook-exklusiv, sodass eine darüber hinausgehende Vernetzung nur sinnvoll erscheint.
Dass Zynga-Chef Mark Pincus sein Unternehmen längst nicht mehr als reine Produktionsstätte für mobile Spiele, sondern als richtige Plattform versteht, wird auch beim Blick auf eine weitere interessante Ankündigung deutlich. Denn statt nur als Entwickler und Vermarkter aufzutreten, will Zynga seine Basis – den Zugang zu rund 290 Millionen Spielern samt Anwenderdaten und Werbeflächen – dritten Entwicklern zur Verfügung stellen. So sollen diese ihre Inhalte gegen eine Beteiligung über Zynga veröffentlichen können, wobei administrative Aspekte wie das Matchmaking und die Vermarktung der Werbeflächen von Zynga übernommen werden.
Alles in allem können die letzten Ankündigungen und allen voran Zynga with Friends somit als Versuch gesehen werden, die Abhängigkeit von Facebook zu verringern. Perspektivisch wird dabei das Ziel verfolgt, Zynga vom integrierten Dienstleister zur eigenständigen Plattform zu entwickeln, die auch durch die Vermarktung von dritten Inhalten noch stärker an die Währung des Web – Daten und Nutzerverhalten – gelangt.