Amazon mit mehr Umsatz, aber kurz vor Verlustzone
Amazon hat am gestrigen Abend die Quartalszahlen für das zweite fiskalische Vierteljahr 2012 bekannt gegeben. Der Online-Versandhändler kann dabei auf gestiegene Umsätze bei gleichzeitig deutlich gesunkenen Nettoeinnahmen zurückblicken. Der geringe Gewinn ist dabei aber vor allem langfristigen Investitionen geschuldet.
Konkret konnte Amazon im zweiten Quartal 2012 rund 12,83 Milliarden US-Dollar umsetzen. Das entspricht einer Steigerung um rund 29 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Nettoeinnahmen betrugen allerdings nur rund sieben Millionen Euro und liegen damit nur knapp über der Verlustzone. Noch im zweiten Fiskalquartal 2011 konnte Amazon einen Gewinn von 191 Millionen US-Dollar erwirtschaften; der Rückgang liegt also bei rund 97 Prozent im Jahresvergleich. Auf den Gewinn drückte allerdings die Übernahme von Kiva Systems, einem Hersteller für Lagerroboter, welcher mit rund 65 Millionen US-Dollar zu Buche schlug. Zudem ging Amazon noch bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste fiskalische Quartal von einem Nettoverlust für die folgenden drei Monate aus, was nun ja bekanntermaßen nicht eingetreten ist.
Amazons Geschäftspolitik ist bereits seit einiger Zeit darauf ausgerichtet, massives Wachstum zu Lasten des Gewinns zu befördern. Das Unternehmen wird daher auch nicht müde, die starken (aber nicht näher spezifizierten) Verkaufszahlen der Kindle-Geräte zu loben: Demnach würde sich das Tablet Kindle Fire unter allen Produkten im Portfolio Amazons immer noch am besten verkaufen. Des Weiteren plant das Unternehmen den Bau neuer Versandlager, was ebenfalls stark auf den Gewinn drückt. Für das dritte Fiskalquartal rechnet der Online-Versandhändler mit einem Nettoverlust im Bereich von 350 bis 50 Millionen US-Dollar bei gleichzeitig steigendem Umsatz. Letzterer soll im laufenden Quartal zwischen 12,9 und 14,3 Milliarden US-Dollar und damit 19 bis 31 Prozent über den Werten des dritten Quartals 2011 liegen.