Android-Konsole Ouya wird Spiele-Streaming unterstützen
Die Entwicklung einer Android-Spielekonsole hat auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter bisher rund 5,5 Millionen US-Dollar einsammeln können. Obwohl das Projekt vor allem durch kleine (Indie-)Entwickler mit Inhalten versorgt werden sollte, wurde nun eine Kooperation mit dem Streaming-Dienst OnLive angekündigt.
Damit erweitern sich die Entertainment-Qualitäten der Konsolen mit einem Schlag in ungeahnte Regionen: Bei OnLive handelt es sich nämlich um einen cloudbasierten Online-Streaming-Dienst. Spiele laufen hierbei nicht mehr auf einem lokalen Gerät, sondern über das Internet auf verschiedenen Servern. Die eigene Konsole dient lediglich als Eingabegerät, das ansonsten nur die in komprimierter Form empfangenen Daten entpackt und als fertiges Bild an den Fernseher ausgibt.
Dies ermöglicht es prinzipiell, PC-, Mac-, Tablet- und sogar Smartphone-Spiele auf der nur 99 US-Dollar teuren Konsole zu spielen, da weder dem hierauf installierten Betriebssystem noch der verfügbaren Rechenleistung eine große Bedeutung zukommt. Um ein Bild in der für Fernseher geeigneten Auflösung von 720p auszugeben, wird laut dem Anbieter lediglich eine DSL-Verbindung mit mindestens 5 Mbit Geschwindigkeit benötigt.
Zum Angebot von OnLive sollen sowohl Indie-Titel als auch Blockbuster wie beispielsweise Darksiders II gehören. Allerdings fallen die derzeit verfügbaren Triple-A-Spiele noch etwas mager aus. Preislich staffelt OnLive sein Angebot. Der Zugriff etwa auf Batman: Arkham City kostet für drei Tage sechs, für fünf Tage neun und für unbegrenzten Dauer 30 US-Dollar. Damit liegt das Preisniveau auf zumindest bei diesem Beispiel lediglich leicht über den großen Online-Anbietern wie Amazon. Allerdings lässt sich jedes Spiel vor dem Kauf 30 Minuten lang kostenlos in einer Art Demo-Modus antesten.
Auf Ouya verfübar sein soll der Dienst pünktlich zur Markteinführung des Gerätes, die momentan für den März 2013 geplant ist. Baut OnLive sein derzeit nur in Nordamerika verfügbares Angebot bis dahin regional und quantitativ aus, könnte die Konsole tatsächlich für eine Überraschung sorgen – und möglicherweise sogar eine Lanze für das Cloud-Computing brechen.
Wir danken unserem Leser „Carsten“ für den Hinweis zu dieser News!