Intels „Ivy Bridge-EP/EN“ frühestens in einem Jahr?
Als Intel am 14. November 2011 mit den Kühlern für die „Sandy Bridge-E“ auch die Verwendung derer für die zukünftigen „Ivy Bridge-E“ preisgab, kam die Hoffnung auf, dass diese Prozessoren zeitnah nach den herkömmlichen Modellen erscheinen könnten. Neuesten Gerüchten zufolge ist dem aber nicht mehr so.
Demzufolge soll es frühestens in einem Jahr soweit sein, bis „Ivy Bridge-E“ in den bekannten Varianten „EP“ und „EN“ wirklich auf dem Markt sind. Die Gründe dafür dürften unter anderem in der teilweise massiven Verschiebung von „Sandy Bridge-EP/EN“ liegen, dessen Portfolio erst im Mai dieses Jahres komplett stand, nachdem im März die ersten Modelle vom Stapel liefen. Da diese Prozessoren aber immer mindestens ein Jahr im Handel verbringen, ist die aktuelle Gerüchtelage zum Nachfolger ab dem dritten Quartal 2013 keineswegs unwahrscheinlich.
Die „Ivy Bridge-E“ für das Server- und gehobene Desktop-Segment werden eine leichte Evolution, wie sie schon die bisherigen Prozessoren auf Basis der normalen „Ivy Bridge“ (ComputerBase-Test) gezeigt haben. Dank der kleineren 22-nm-Fertigung hat man bei der Die-Größe wieder etwas Spielraum gewonnen, sodass man zwei zusätzliche Kerne und einen größeren L3-Cache spendieren wird: Zehn Kerne und 30 MByte L3-Cache statt aktuell acht Kerne und 20 MByte L3-Cache.
Am Bezeichnungsschema ändert sich wie bereits erwartet nichts. Die „Ivy Bridge-EP/EN“ werden an das aktuelle Modell gekoppelt, das in Form der Xeon E3-1200 v2 bereits zum Einsatz kommt. Folglich bilden die größeren Modelle die Serien Xeon E5-2600 v2 sowie E5-4600 v2. Da der Sockel R mit 2.011 Kontaktflächen dort erhalten bleibt, sind bestehende Systeme upgradefähig. Bei den TDP-Klassen werden bisher 45, 60, 75 und 95 Watt genannt, doch dürften die Zehnkerner in Vollausstattung kaum unter der 130-Watt-Marke agieren, das aktuelle Flaggschiff Xeon E5-2687W liegt immerhin bei 150 Watt.
Wie es um die Desktop-Auskopplungen bestellt ist, ist derzeit ungewiss. Ursprünglich gab es die Vermutung, dass „Ivy Bridge-E“ dort bereits Ende dieses Jahres als Upgrade bereitstehen soll. Sollte sich jedoch der Zeitplan für die Server-Modelle bewahrheiten, dürfte auch die Auskopplung für den Desktop deutlich später erscheinen – frühestens wohl ein Quartal vor den Server-Modellen, womit Frühjahr 2013 ins Spiel kommt.
Passend zu der bereits von uns vermuteten Verschiebung von „Ivy Bridge-E“ im Desktop kommen Informationen von Donanimhaber, die offenbaren, dass mit dem Core i7-3970X die „Sandy Bridge-E“ im vierten Quartal dieses Jahres noch einmal ein neues Modell mit leicht höherem Takt spendiert bekommen sollen. Wie bisher wird das Modell aber auch weiterhin „nur“ sechs Kerne bieten, die Option auf ein geringer getaktetes Acht-Kern-Modell, wie bei den Server-Prozessoren vorhanden, zieht Intel für den Desktop-Markt anscheinend nicht.