Microsoft führt neuen E-Mail-Dienst „Outlook.com“ ein
1997 wurde Hotmail von Microsoft für 400 Millionen US-Dollar gekauft und war seitdem der Online-E-Mail-Dienst aus Redmond. Nun gab der Softwarehersteller den Start des neuen E-Mail-Dienstes Outlook.com bekannt, der neben dem seit vielen Jahren aktiven Hotmail-Dienst angeboten werden soll.
Ab sofort können sich interessierte Nutzer ihre „Outlook.com“-E-Mail-Adresse sichern. Zudem bietet Microsoft bestehenden Anwendern von Hotmail die Möglichkeit, diese E-Mail-Adresse – sofern noch verfügbar – zum neuen Dienst zu portieren oder zumindest als Alias zu verwenden. Bei der Nutzung als Alias werden ankommende Nachrichten dann auf das neue „Outlook.com“-Konto weitergeleitet.
Outlook.com erhält dabei den aus Windows 8 bekannten Metro-Stil. Die Navigation, um in die jeweiligen Ordner zu gelangen, wird wie bisher auf der linken Bildschirmseite dargestellt. Am rechten Bildschirmrand bekommt der Kunde eine Leiste zum schnellen Ausführen von Aktionen angezeigt. Diese passt sich den Aktivitäten des Nutzers an und zeigt ihm die von den verschiedenen Plattformen wie Facebook und Twitter gelieferten Informationen über die Kontaktperson an.
Der obere Teil des E-Mail-Interfaces stellt neben den Hauptfunktionen eines E-Mail-Dienstes wie Schreiben, Löschen und Weiterleiten einer Nachricht auch einige weitere Kommunikations- und Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Zur Kommunikation können der Facebook-Chat, der Windows Live Messenger und zukünftig auch Anrufe via Skype genutzt werden. Des Weiteren wurde die Kontaktverwaltung verbessert, die neben einer Importfunktion der Daten von zahlreichen sozialen Netzwerken auch das Zusammenführen von Informationen bietet. Somit können die eingefügten Facebook-Freunde mit den E-Mail-Kontakten zusammengelegt und zudem Personenbilder hinterlegt werden, die bei der Nutzung der unterschiedlichen Messenger angezeigt werden.
Eine bessere Unterstützung für mobile Geräte wie Tablet-Computer und Smartphones mit den dazugehörigen berührungsempfindlichen Bildschirmen ist neben der tieferen Integration in Windows 8 ebenfalls enthalten. Nutzer, die sich im neuen Betriebssystem mit der neuen E-Mail-Adresse anmelden, bekommen die entsprechenden Metro-Apps für ihr Adressbuch und ihren Kalender konfiguriert. Zudem werden Kontoeinstellungen für den E-Mail-Empfang ebenfalls automatisch vorgenommen. Hinzu kommt eine Integration der Office Web Apps, zu denen neben Word und Excel auch PowerPoint, OneNote und Skydrive gehören.
Insgesamt stehen jedem Nutzer sieben Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. Microsoft könnte mit diesem Dienst für Gmail eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen, jedoch hat man das lang herbeigesehnte IMAP-Protokoll zur Enttäuschung der User nicht eingeführt.