Neufassung von Ultima IV in der Entwicklung
Ultima ist heutzutage den wenigsten Spielern noch ein Begriff. Zwar brachte es die Rollenspiel-Serie auf immerhin neun Teile sowie eines der ersten MMORPGs überhaupt, erhielt seit dem letzten Ableger, „Ultima IX: Ascension“ von 1999, aber keinen Nachfolger mehr. Nun wird zumindest der vierte Serienteil neu herausgebracht.
Zuständig für den „Ultima Forever: Quest for the Avatar“ genannten Titel zeichnet sich aber nicht mehr der Serienvater Richard Garriott, sondern nunmehr BioWare Mythic (Warhammer Online), die das Konzept des 1985 auf den Markt gebrachten Spiels dem Zeitgeist anpassen wollen. Ein richtige Neuauflage im Sinne einer technisch aufgerüsteten Kopie des Vorbildes steht also nicht auf dem Plan. Der Creative Director des Entwicklerstudios, Paul Barnett, begründete die Wahl des Titels laut Kotaku mit dem ansprechenden Setting in Ultima IV, da es dort keinen typischen Bösewicht gebe. Vielmehr müssen Spieler als Avatar von Britannia acht Tugenden meistern, die einen guten Menschen ausmachen. Dabei sollen sie im Remake (wie in Rollenspielen üblich) stets vor interessante Entscheidungen gestellt werden, etwa entweder einem Händler seine verlorene Geldbörse zurückbringen, was gerecht wäre, oder das Geld einem hungerleidenden Bettler zu geben, was mitfühlend und ebenso vernünftig wäre.
Technisch wird das neue Ultima eine recht bunte Optik mit Top-Down-Ansicht erhalten, also auf 2D-Hintergründe setzen, die von dreidimensionale Charakteren bevölkert werden. Zudem können bis zu vier Spieler gleichzeitig die Welten von Britannia erkunden, wobei mit Magier und Krieger zwei Klassen zur Verfügung stehen. Kooperatives Spiel wird außerdem plattformübergreifend zwischen der für das iPad und den PC angekündigten Fassungen möglich sein. Paul Barnett zufolge soll das Gameplay schnell, flüssig und „clicky“ werden, könnte sich also vermutlich in Richtung eines Action-RPGs wie jüngst Diablo 3 entwickeln.
Kosten werden für „Ultima Forever“ als Free-to-Play-Titel nicht anfallen. BioWare kündigte allerdings an, dass ein Durchspielen auf diese Weise sehr lange dauern wird, selbst wenn diese Spielweise dennoch Spaß machen soll. Auf Zahlungen hofft man als freiwillige Belohnung an die Entwickler für die schöne Zeit in den Welten Britannias oder als Tausch gegen Abkürzungen, die manche, vermutlich zeitintensive, Quests umgehen. Derzeit befindet sich das Spiel jedoch noch im Alpha-Status, funktioniert also lediglich rudimentär. Erscheinen soll das fertige Werk noch dieses Jahr, wobei sich Interessierte bereits jetzt für die Beta bewerben können.