AMD stellt FirePro-Profigrafiklösungen (GCN) vor
Während AMD die Graphics-Core-Next-Architektur für den Desktop-Markt bereits vor über einem halben Jahr vorgestellt hat, mussten die Profi-Lösungen alias FirePro lange auf sich warten lassen. Am heutigen Tage ändert sich das nun.
Vier neue FirePro-Karten auf Basis des GCN-Designs sind es schlussendlich geworden, die die älteren Varianten der Cypress- und Cayman-Generation ablösen werden. So wird die FirePro W9000 sowie W8000 die V9800 und die V8800 ablösen, während die W7000 sowie die W5000 die Aufgaben der V7900 und der V5900 übernehmen werden.
Hinter der FirePro W9000 und der FirePro W8000 versteckt sich die Tahiti-GPU der Radeon-HD-7900-Serie, die bei der schnellsten Variante W9000 mit vollen 2.048 Shader- sowie 128 Textureinheiten an den Start gehen wird. Die Taktrate liegt bei 957 MHz, während der sechs Gigabyte große GDDR5-Speicher (mit ECC-Unterstützung) an einem 384-Bit-Interface mit 2.750 MHz seine Arbeit verrichtet. Somit liegt die Rechenleistung bei einfacher Genauigkeit bei vier Teraflops, während die Double-Precision-Performance bei genau einem Viertel liegt. Über sechs Mini-DisplayPorts können Monitore angesteuert werden und ein Framelock/Genlock-Anschluss ermöglicht es, die Synchronisierung mit weiteren FirePro-Karten herzustellen. Die maximale Leistungsaufnahme soll bei weniger als 274 Watt liegen, die FirePro W9000 ist ab 3.999 US-Dollar zu haben.
Auf der FirePro W8000 wurde dann einige Compute-Units deaktiviert, sodass noch 1.792 ALUs und 112 TMUs übrig geblieben sind. Die Taktrate liegt bei 900 MHz, während der 4.096 MB große Speicher (mit ECC) immer noch mit 2.750 MHz betrieben wird. Dadurch sinkt die Leistungsaufnahme auf 189 Watt, die Performance in einem Atemzug auf 3,23 FP32 TFLOPS und 810 FP64 GFLOPS. Vier DisplayPort-1.2-Anschlüsse sind in der normalen Anschlussgröße am Slotblech zu finden. Der Preis der Hardware beträgt 1.599 US-Dollar.
Die FirePro W7000 basiert dann nur noch auf der Pitcairn-GPU (Radeon HD 7800), was zur Folge hat, dass die Double-Precision-Leistung nur noch bei einem Sechszehntel und bei einem Viertel der Single-Precision-Performance liegt. Zudem unterstützt der Speicher die ECC-Fehlerkorrektur nicht mehr. Bei der Hardware sind letztlich noch 2,43 TFLOPS beziehungsweise 152 GFLOPS übrig geblieben, die sich aus den 1.280 ALUs zusammen setzen, die mit 950 MHz arbeiten. Der Speicher taktet mit 2.400 MHz an einem 256-Bit-Interface und ist vier Gigabyte groß. Die W7000 bietet vier DisplayPort-Anschlüsse für 899 US-Dollar bei einer TDP von 150 Watt.
Die FirePro W5000 setzt auf dieselbe GPU, bei der aber nur noch 768 ALUs aktiv sind, die mit 825 MHz arbeiten und dem Kunden 1,86 TFLOPS für Single-Precision und 79 GFLOPS Double-Precision bieten. Der Speicher weist eine Größe von 2.048 MB auf und arbeitet mit 1.600 MHz, sodass die Leistungsaufnahme auf 75 Watt fällt. Der Preis beträgt 599 US-Dollar und Monitore können an zwei Mini-DisplayPorts und einem DVI-Port angeschlossen werden.
Zu guter Letzt hat AMD dann noch eine kleine Überraschung parat: Eine FirePro-Produktreihe auf Basis der Trinity-APU, die auf den Namen „A300-Serie“ hören und das Einstiegssegment bedienen wird. Jedoch kommt damit automatisch nicht die moderne GCN-Architektur, sondern nur der VLIW4-Vorgänger zum Einsatz. Der A300 wird maximal 2.048 MB vom Arbeitsspeicher adressieren können, weitere, technische Details gibt AMD aber nicht bekannt. Die TDP soll 65 Watt nicht überschreiten, wobei diese Angabe wahrscheinlich für das schnellste Modell namens A320 gilt – hier lassen die meisten der bisherigen Desktop-OEM-Trinity-Modelle grüßen. Es können maximal vier Monitore angesteuert werden. Den aufzubringenden Preis sowie das Erscheinungsdatum lässt AMD noch offen.
In der offiziellen Pressemitteilung hat AMD mittlerweile auch die Spezifikationen zu den FirePro-APUs bekannt gegeben. Demnach wird das Flaggschiff FirePro A320 vier CPU-Kerne aufweisen, die mit 3,8 GHz beziehungsweise 4,2 GHz (Turbo) arbeiten. Die 384 VLIW4-Shadereinheiten der GPU takten mit 800 MHz, die TDP liegt bei 100 Watt. Die FirePro A300 kommt ebenso mit vier CPU-Kernen daher, die Frequenz liegt aber nur noch bei 3,4 GHz beziehungsweise 4,0 GHz (Turbo). Die Anzahl der VLIW4-ALUs beträgt erneut 384, die aber nur noch mit 760 MHz arbeiten. Die TDP sinkt dadurch auf 65 Watt. Die FirePro-APUs entsprechend damit vollständig den Desktop-Trinity-Derivaten A10-5800K und A10-5700.
Modell | Module / Threads |
Takt / mit Turbo |
L2-Cache | Grafik | Shader | Grafiktakt | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|
A320 | 2 / 4 | 3,8 / 4,2 GHz | 4 MB | HD 7660D | 384 | 800 MHz | 100 W |
A300 | 2 / 4 | 3,4 / 4,0 GHz | 4 MB | HD 7660D | 384 | 760 MHz | 65 W |