Diablo 3: Patch 1.04 kommt morgen, Changelog online
Diablo 3: Erfolgreich, aber nicht perfekt. Nach wenig umwerfenden Änderungen und Problemen möchte Blizzard das Action-RPG mit dem Patch 1.04 wieder richtig flott machen. Deshalb wurde das Spiel einer Frischzellenkur unterworfen und mehr oder weniger runderneuert – im Fokus stand deutlich die Langzeitmotivation.
Der größte Eckpfeiler des neuen Patches ist dabei das Paragorn-System, mit dem gleich zwei Fliegen einer Klappe erliegen sollen: Zum Einen möchte Blizzard Langzeitmotivation schaffen, zum Anderen das Farmen, also das Sammeln seltener Gegenstände, erleichtern. Deshalb können Spieler ab Level 60 weitere 100 Paragorn-Ränge erlangen. Deren Maximallevel zu erreichen wird laut Blizzard etwa so lange dauern, wie im Vorgänger einen Level-99-Charakter zu erstellen. Überdies erhalten Spieler pro Paragorn-Rang die normalen Levelaufstiegs-Boni, also zusätzliche Charakterattribute wie Stärke und Geschicklichkeit.
Zusätzlich verleiht jeder der neuen Level einen Bonus von 3% auf Gold- und Magiefunde, welche überdies nun auf einen Maximalwert von 300% zuzüglich des Nephalem-Buffs limitiert werden. Im Multiplayer berechnet das Spiel diesen weiterhin nicht mehr als Mittelwert zwischen allen Teilnehmern. Dies soll nicht nur die mit den letzten Updates gestiegenen Reparaturkosten für Ausrüstung relativieren, sondern auch das Anlegen spezieller Ausrüstung mit Fundboni überflüssig machen. Langfristig möchte Blizzard solche Gegenstände zumindest in ihrer derzeitigen Rolle aus dem Spiel verschwinden lassen. Um das Leveln etwas zu beschleunigen, verleiht jede Stufe des Nephalem-Buffs außerdem einen Bonus von 15% auf die gesammelten Erfahrungspunkte. Im Endeffekt können Spieler auf diese Art ein Fortschrittsgefühl erleben, selbst wenn sie beim Farmen keine nützlichen Gegenstände finden – was hoffentlich wieder für Motivation sorgt.
Weiterhin überarbeitet werden die legendären Gegenstände, zu denen auch Sets gehören. Mit Version 1.04 werden neue Items dieser Klasse weitaus mächtiger. Zudem wertet Blizzard Gegenstände der Level 61 und 62 auf, sodass hier die Chance steigt, etwas nützliches zu finden. Auch Zweihand-Waffen werden künftig deutlich stärker ausfallen. Manche Werte legendärer Items sind künftig allerdings festgeschrieben, um für ein gewisses Balancing zu sorgen – denn diese werden künftig über einzigartige Fertigkeiten wie etwa „Verzaubern“ verfügen. Um eine Verwechslungsgefahr auszuschließen, erhalten alle überarbeiteten Gegenstände neue Namen sowie hübschere, visuelle Aufmachungen.
Überarbeitet wurde auch das Auktionshaus. Künftig können Nutzer nach bis zu sechs Attributen bei Gegenständen filtern. Zudem können nun fünfstellige Werte gesucht werden, wobei Edelsteine bei diesen nicht mehr berücksichtigt werden. Dazu kommen weitere Komfort-Optionen sowie Tooltipps, die das Auktionshaus übersichtlicher und komfortabler machen sollen.
Balancing-Bemühungen trafen auch die Monster: Sowohl der Rage-Timer als auch die Selbstheilung von Champion-Mobs wurden nunmehr entfernt. Bestimmte Affixe wie etwa „Aufseher“ und „Rückstoß“ treten zudem nicht mehr in Kombination oder bei bestimmten Gegnern auf, „Unverletzliche Diener“ wurde komplett entfernt. Andere Attribute wie etwa „Feuerketten“ verursachen weniger Schaden – teils auch nur gegen Begleiter – oder können nicht mehr von allen Monstern gleichzeitig genutzt werden. Generell hat Blizzard das Spiel etwas einfacher gestaltet. So geben Monster nun mehr Erfahrung und Beute, während ihr Lebensbonus im Multiplayer-Modus pro Spieler auf 75% gedeckelt wurde. Auf dem Schwierigkeitsgrad „Inferno“ wurde zudem die Lücke zwischen Elite- und normalen Gegnern deutlich verkleinert, wobei die Monster insgesamt etwas abgeschwächt wurden. Dies soll das Farmen in Gruppen deutlich attraktiver als bisher machen. Weitere Änderungen umfassen die einzelnen Charaktere: Bei jedem einzelnen wurden bisher kaum genutzte Fertigkeiten oder Runen deutlich stärker gemacht, sodass künftig auch andere Fähigkeitenkombinationen spielbar werden. Der genaue Changelog kann wie üblich im Battle.net eingesehen werden.
In einem Interview mit IGN erklärten Game Director Jay Wilson und Senior Game Designer Andrew Chambers zudem die Motivation hinter dem Patch. Beide sagten, die Entwicklung von Diablo 3 gehe über den Erscheinungstag hinaus, da eine Beta anders als eine Vollversion gespielt werden würde – dies wurde bereits in der Entwicklung mit einkalkuliert. Zudem habe man die Auswirkungen des Auktionshauses nicht vorhersehen können, weil es noch nicht im Spiel integriert war – Version 1.0 sei das Beste gewesen, was man zum damaligen Zeitpunkt habe liefern können. Auch deshalb habe man den engen Kontakt mit der Community gepflegt, um weiterhin am Feinschliff arbeiten zu können. Dazu zählt auch der nunmehr verringerte Schwierigkeitsgrad, der von einer breiten Mehrheit der Nutzer gefordert worden sei. Das Feintuning, so die Blizzard-Mitarbeiter, sei aber hier noch längst nicht abgeschlossen.