Erste Benchmarks zum „Vishera“-Desktop-Prozessor von AMD
Wie bereits seit längerer Zeit bekannt, wird AMD im Herbst auch für den aktuellen Sockel AM3+ Nachschub ins Rennen schicken. Diese Prozessoren hören auf den Codenamen „Vishera“ und sollen mit ihrer „Piledriver“-Architektur die „Zambezi“ auf Basis der „Bulldozer“-Architektur ablösen. Jetzt gibt es erste Testergebnisse.
Wie üblich lassen sich diese Vorabbenchmarks aber nur schwerlich einordnen. Der „Vishera“ agierte im Test mit 3,3 GHz, über die Funktionalität des Turbos gibt es widersprüchliche Aussagen. Aktiv waren alle vier Module und damit die acht Threads, auch der volle L3-Cache in Größe von 8 MByte stand zur Verfügung. Neu ist das C0-Stepping, dass auf die „Vishera“ deuten soll, bisherige „Bulldozer“ wurden im B2-Stepping ausgeliefert.
Da die Funktion des Turbos unbestimmt ist, lässt sich am besten der Cinebench-11.5-Wert vergleichen, da dieser alle Threads auslastet und beim Vorgänger der Turbo dort nicht greift. Ein FX-8150 mit gleicher Anzahl an Modulen, Threads und der Größe des L3-Caches erreicht dort 6,00 Punkte, der Neuling kommt mit 3,3 GHz auf 5,73 Zähler. Taktnormiert würde der „Vishera“ den Vorgänger um einige wenige Prozent auf die Plätze verweisen, doch der Blick darüber hinaus ist eher verhalten: Denn selbst ein Phenom II X6 1100T mit gleichen Takt von 3,3 GHz liegt mit 5,88 Punkten noch vor dem „Vishera“.
Profitieren wird der Neuling gegenüber den älteren AMD-Prozessoren natürlich mit neuen Instruktionen (AES, AVX) sowie in optimierten Programmen, wie dem neuen WinRAR 4.20. Da diese jedoch auch beim direkten Vorgänger greifen, dürfte der Abstand zum „Zambezi“ nur im Zusammenspiel mit einem gesteigertem Takt und eventuell einem aggressiveren Turbo deutlicher werden. Das dürfte auch der Fall sein, denn bisher waren satte 4 GHz Basistakt für den FX-8350 im Gespräch, 400 MHz mehr als bei der aktuellen FX-Serie. Direkt zum Start der „Bulldozer“ im letzten Oktober hatte AMD von 10 bis 15 Prozent zusätzlicher Performance gesprochen, was durch die deutliche Taktsteigerungen und die Optimierungen an den Modulen erreicht werden könnte.