Festplattenhersteller schütteln die Flutkrise ab
Durch die Quartalszahlen von Western Digital und Seagate wurde es deutlich, jetzt haben die Marktforscher von IHS isuppli die Zahlen des gesamten HDD-Markt noch einmal schwarz auf weiß dargelegt: Den Firmen geht es hinsichtlich der Auslieferungen bei weiterhin hohen Preisen alles andere als schlecht.
Nach wie vor schicken die Firmen Folgekosten nach der Flut in Thailand ins Feld, was angesichts der massiv gestiegenen Gewinne bei 50 Prozent höheren Preisen und deutlich höheren Auslieferungszahlen immer fragwürdiger wird. Laut den Marktforschern haben sich die Firmen längst erholt, was die höheren Auslieferungszahlen bestätigen: 8,2 Prozent mehr Festplatten seien im zweiten Quartal dieses Jahres mehr verkauft worden als noch in den ersten drei Monaten.
Ganz vorn steht dabei Western Digital mit einem Marktanteil von 45 Prozent, was der Auslieferung von 75 Millionen HDDs entspricht. Es folgt knapp dahinter Seagate mit 65,9 Millionen ausgelieferten Festplatten – 42 Prozent Marktanteil. Als lediglich noch dritte Kraft in dem Geschäft, aus dem sich in den letzten Jahren diverse namhafte Größen wie unter anderem IBM, Samsung, Fujitsu und Hitachi verabschiedet haben, bleibt nur noch Toshiba mit 13 Prozent Marktanteil, was gut 20 Mio. ausgelieferten Festplatten entspricht. Der Gesamtumsatz für die drei Konzerne lag bei 10,3 Milliarden US-Dollar.
Die Aussichten für die Firmen könnten selbst laut den Analysten besser nicht sein. Hohe Preise und eine starke Nachfrage im Notebook-Segment, in dem Western Digital bereits im zweiten Quartal dieses Jahres 28 Prozent mehr HDDs als noch im ersten Quartal absetzen konnte, sollen Rekordumsätze und vermutlich auch dementsprechend hohe Gewinne abwerfen. Das letzte Quartal schloss Western Digital bereits mit einem Gewinnsprung auf 745 Millionen US-Dollar ab, bei Seagate sah es mit einer Verachtfachung des Gewinns sogar noch besser aus.
Einen Ausblick auf die Preisentwicklung am Markt geben die Marktforscher nicht. Hier dürften die Preise laut den beteiligten Parteien maximal sehr langsam fallen, denn dort werden nach wie vor Folgekosten der Flut ins Feld geführt. Fehlende echte Konkurrenz zwischen den seit 2011 nur noch zwei großen Parteien, die aktuell beide hohe Gewinne erwirtschaften, dürfte aber einen nicht minder gewichtigen Anteil an der höheren Preisgestaltung haben.