HP vermeldet fast 9 Milliarden US-Dollar Verlust
Die Ergebnisse für Hewlett Packards (HP) abgelaufenes drittes Geschäftsquartal des Jahres wirken schockierend. So musste der PC-Marktführer einen Nettoverlust von 8,9 Milliarden US-Dollar verbuchen. Den Löwenanteil stellt dabei eine Abschreibung in der eigenen Dienstleistungssparte in Höhe von rund 8 Milliarden US-Dollar dar.
Dazu gesellen sich Kosten für die Restrukturierung des Konzerns in Höhe von Rund 1,8 Milliarden US-Dollar. Auch das rückläufige PC-Geschäft machte sich negativ bemerkbar: So sank der Umsatz gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5 Prozent von 31,2 auf 29,7 Milliarden US-Dollar. Im Vorfeld hatte HP allerdings vor zu erwartenden Verlusten gewarnt. Dennoch verlor die Aktie im Zuge der Bekanntgabe deutlich an Wert.
Während die PC-Sparte von HP aufgrund der globalen Entwicklung erneut an Boden verlor (minus 10 Prozent), konnte man im Software-Bereich mit einem Jahreswachstum von 18 Prozent deutlich zulegen. In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass sich HP vor einem Jahr – noch unter der Führung des Deutschen Léo Apotheker – von seiner PC-Sparte trennen wollte, diesen Plan jedoch wenige Monate darauf wieder verwarf und bis heute an ihr festhält.
Ob Meg Whitman, die im Herbst 2011 Apotheker an der Spitze des Konzerns ablöste, noch immer von der Beibehaltung des PC-Geschäfts überzeugt ist, geht aus ihrer Stellungnahme zu den katastrophalen Quartalszahlen nicht hervor. Darin verweist sie jedoch auf den aktuellen „Umbau“ im Unternehmen, bei welchem man trotz der negativen Zahlen „anständige Fortschritte“ erziele. Unter der früheren Ebay-Chefin sollen bis 2014 rund 27.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren.
„HP is still in the early stages of a multi-year turnaround, and we're making decent progress despite the headwinds,“ (...) „During the quarter we took important steps to focus on strategic priorities, manage costs, drive needed organizational change, and improve the balance sheet. We continue to deliver on what we say we will do.“
Meg Whitman, Präsidentin und CEO von HP
Ein Teil dieser „Wende“ bei HP soll auch der Fokus auf dem Zeitgeist entsprechende Produkte wie zum Beispiel die sogenannten Notebook-Tablet-Hybriden sein. Wie Informationweek berichtet, plant HP zwei solche Geräte auf Basis des kommenden Windows 8 herauszubringen. Gerade von der Veröffentlichung von Microsofts neuem Betriebssystem im Oktober erwartet sich die Branche durch ein mögliches Ankurbeln der PC-Verkäufe viel.