Motorola implementiert Root-Check in Smartphones
Das US-amerikanische Unternehmen ist dazu übergegangen, in seine Android 4.0 Updates eine Kontrolle einzubauen, welches es ermöglicht zu erkennen, ob das Gerät schon einmal gerootet wurde. Welchem Zweck diese Modifikation dient, ist noch unklar.
Android bringt schon im reinen Auslieferungszustand mehr Möglichkeiten mit, das eigene Gerät nach eigenen Bedürfnissen einzurichten als die meisten anderen mobilen Plattformen. Oft kommen dazu noch eigene Apps der Hersteller, welche nicht immer schlecht sein müssen – hin und wieder gibt es hier auch recht nützliche Helfer.
Um aber das Smartphone oder Tablet vollends seinen eigenen Wünschen anzupassen, benötigt es nicht selten ein sogenanntes „Root“, mit dem man im Grunde Vollzugriff auf das Gerät erlangt. Damit verbunden ist aber auch ein höheres Risiko was die Sicherheit des Systems anbelangt, weshalb diese Möglichkeit nur von erfahrenen Nutzern verwendet werden sollte.
Auch wenn Android an sich ein offenes System ist und das Einkapseln dessen der grundlegenden Philosophie im Prinzip widerspricht, sehen es viele Hersteller und Mobilfunkprovider nicht so gerne, wenn ihre Geräte gerootet werden. Zu diesem Zweck sperren einige Hersteller die Bootloader ihrer Produkte. Samsung wiederum liefert seine Geräte zwar ohne Sperren aus, durch einen internen Zähler wird aber das Installieren von Custom Roms oder Custom Kernels erfasst, welcher aber ohne Probleme wieder zurückgesetzt werden kann.
Motorola geht anscheinend einen etwas anderen Weg: Es sind nun Hinweise aufgetaucht, dass der Hersteller protokolliert wie oft ein Gerät gerootet wurde und/oder ob es aktuell gerootet ist. Bis jetzt sind von dieser Aktualisierung allerdings nur die Geräte Razr, Razr MAXX, Droid 4 und Bionic betroffen. Der Zähler ist dort über das Recovery-Menü einsehbar und beinhaltet folgende Einträge:
- 0/0: Noch nie gerootet
- 0/1: schon einmal gerootet, aber nicht aktuell
- 1/1: Gerootet
- 2/1: Unbekannter Status
Welche genaue Funktion dieser Zähler und wie dieser sich zurücksetzen lässt, ist derzeit gänzlich unbekannt. Es besteht die Möglichkeit, dass Servicemitarbeiter von Motorola oder dem Mobilfunkanbieter dadurch erkennen können, ob das Gerät manipuliert wurde und deshalb Garantieleistungen verweigern könnten, was in Deutschland aber höchst strittig wäre.
Dieser Schritt ist besonders deshalb verwunderlich, da Motorola seit geraumer Zeit zum Google-Konzern gehört und sich nach wie vor als einer der verschlossensten Hersteller präsentiert, obwohl Mitte des Jahres bekannt gegeben wurde, dass das Unternehmen bei zukünftigen Geräten auf gesperrte Bootloader verzichten will.