Adobe veröffentlicht Photoshop und Premiere Elements 11
Adobe hat mit der Veröffentlichung der elften Version sein Bildbearbeitungsprogramm Photoshop Elements und die Videoschnittsoftware Premiere Elements aktualisiert und einige neue und interessante Funktionen hinzugefügt.
Einsteiger und nichtprofessionelle Nutzer waren eine Adobe-Photoshop- oder -Premiere-Lizenz bisher meistens zu kostspielig, nutzten diese den Funktionsumfang der Anwendungen ohnehin nicht komplett aus. Für diese Benutzergruppe bietet das Unternehmen seit einiger Zeit mit seiner „Elements“-Reihe kleinere Versionen der beiden Programme an, welche bereits zu einem Preis von jeweils rund 100 Euro zu erstehen sind, aber auch deutliche Einschränkungen des Funktionsumfanges mit sich bringen. Ein Vorteil von Premiere-Elements gegenüber dem großen Bruder Premiere dürfte der Umstand sein, dass die kleinere Ausgabe sich noch auf 32-Bit-Systemen verwenden lässt, wogegen sich Premiere seit einiger Zeit nur noch auf 64-Bit-Systeme beschränkt.
Die größte Neuerung der mittlerweile elften Auflage der beiden Programme dürfte die komplett überarbeitete Oberfläche sein. Die dunklen Hintergründe der Vergangenheit haben ausgedient, die neuen Arbeitsflächen wurden jetzt mit einem helleren Ton unterlegt, die Icons sind gegenüber der Vorversion vergrößert und farbiger gestaltet worden. Laut Adobe wurde durch diese verbesserte visuelle Gestaltung der Zugang zu den Programmfunktionen deutlich vereinfacht. Alles in allem wurde die Bedienoberfläche mehr an die der professionellen Versionen angepasst.
Für die Bildbearbeitung stehen bei Photoshop Elements dem Benutzer nun insgesamt drei verschiedene Modi zur Auswahl: „Schnell“, „Geführt“ oder „Expert“. Im Schnellmodus stehen nur ein paar Basiseinstellungen zu Verfügung, der Rest wird von Photoshop Elements übernommen. Bei der geführten Bildbearbeitung nimmt das Programm den Benutzer an die Hand und führt ihn durch jeden Schritt der Bearbeitung. Hier hat Adobe unter anderem den Vignetten-Effekt und Tilt-Shift hinzugefügt. Im „Experten“-Modus hat man wiederum Zugriff auf alle Bereiche des Programms. Über neue Effektfilter, wie „Comic“, „Graphic Novel“ und „Pen & Ink“, welche auf der „Pixel Bender“-Technik des großen Bruders basieren, lassen sich Bilder in Illustrationen oder in Bilder mit einem Gemälde-Look umwandeln.
Photoshop Elements profitiert aber auch von Funktionen aus der Profi-Version, wie zum Beispiel der neue Raw-Engine, welche bereits in Photoshop CS6 mit Camera Raw 7 und in Lightroom 4 Einzug gehalten hat. Hier wurde unter anderem die Kontrastkorrektur für RAW-Dateien komplett portiert. Auch weitere Funktionen des großen Bruders wurden übernommen: So besitzt Photoshop Elements nun auch die Funktion „Kanten verbessern“, mit der sich Auswahlen verfeinern und Farbsäume bereinigen lassen, womit das Freistellen komplexer Bildbereiche, wie zum Beispiel bei Haaren, deutlich verbessert und vereinfacht wird.
Für die Ausgabe von Bildern hat Adobe unter anderem eine Partnerschaft mit Cewe geschlossen, die Funktion zur Ausgabe von Kodak-Fotogalerien wurde hingegen entfernt.
Auch bei Premiere Elements haben zahlreiche Neuerungen Einzug gehalten. So wurden Farbkorrekturen und Effekte deutlich verbessert, Szenen lassen sich nun besser beschleunigen oder verzögern. Über die Funktion „Instant Movie“ können auf einfache Weise Filme mit Musik, Titel und Effekten belegt werden. Fertige Videos lassen sich nun auch über Vimeo und nicht nur, wie bisher, über Youtube und Facebook teilen. Auch hier kann der Benutzer zwischen einem geführten und einem Experten-Modus wählen.
Auch der Organizer, eine vereinfachte Version der Adobe Bridge, erlaubt bei gesammelten Videos und Bildern nun eine einfachere Sortierung. Auch Geotagging ist mit Hilfe von Google Maps möglich, wenn auch nicht so komfortabel wie beim Profi-Programm Adobe Lightroom. Die gesammelten Geo-Metadaten lassen sich entweder in die Datenbank des Programms oder direkt in die Bilder schreiben. Zudem wird die Sortierung über einen Kalender weiter vereinfacht.
Zum ersten Mal ist es auch möglich, Fotoreihen als Ereignisse zu organisieren, welche dann innerhalb eines Bilderstapels angezeigt werden. Diese können anhand eines selbst gewählten Zeitraumes zusammengestellt werden, alternativ übernimmt der Organizer diese Funktion anhand von bestimmten Zeitabständen. So lassen sich später Bilder anhand von Ereignissen, Stichwörtern, Orten und Personen wesentlich einfacher in großen Sammlungen wiederfinden.
Photoshop Elements 11 und Premiere Elements 11 sind ab sofort für Windows und Mac OS X für jeweils 98,77 Euro oder als Bundle für 148,75 Euro im Adobe-Store erhältlich.