Microsoft: Strafe wegen fehlender Browser-Auswahl wahrscheinlich
Nur eine Woche, nachdem erste Spekulationen bezüglich einer entsprechenden formellen Klage durch die EU-Kommission aufkamen, bestätigte Wettbewerbskommisar Joaquín Almunia diese. Eine Strafe gegen Microsoft aufgrund der fehlenden Browser-Auswahl auf etwa 28 Millionen PCs dürfte so sehr wahrscheinlich teuer werden.
Almunia erklärte, dass man auf das Verhalten Microsofts reagieren müsse. Nicht nur, dass dieser Fehler unter Umständen negative Auswirkungen auf den Wettbewerb gehabt haben könnte, der Software-Konzern habe damit auch gegen ein früheres Urteil verstoßen, laut dem er dem Nutzer eine Auswahl verschiedener Internet-Browser präsentieren müsse.
Unklar ist, inwiefern Microsofts Reaktionen Einfluss auf die Höhe einer möglichen Strafe haben könnten. Denn das Unternehmen hatte unmittelbar nach dem öffentlichen Bekanntwerden eingeräumt, dass ein Software-Fehler für das Ausbleiben des BCS-Programms (Browser Choice Screen) verantwortlich gewesen sei. Zudem sei man unverzüglich die Beseitigung des Problems angegangen.
Im schlimmsten Fall könnte die EU-Kommission eine Strafzahlung in Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen.