Anbieter räumen Überlastung der Mobilfunknetze ein
Was wir aus eigener Anschauung schon wussten, hat das Nachrichtenmagazin Focus jetzt in einem Test in deutschen Großstädten belegt: Die Mobilfunknetze der Anbieter in Deutschland ächzen unter der Last der ständig mehr werdenden Smartphones und Tablets. In Stoßzeiten wird der Seitenaufbau im Internet oft zur zähen Angelegenheit.
Das Magazin Focus hat stichprobenartig in den Morgenstunden in verschiedenen deutschen Großstädten die Ladezeiten von Internetseiten gemessen und stellte fest, dass trotzt vollem Netzempfang der Seitenaufbau sehr stockend vonstatten ging und teilweise sogar stehenblieb. Während die Menschen auf dem Weg zur Arbeit in Bussen und Bahnen versuchen, die Zeit mit Surfen im Internet zu verbringen, steigt die Frustration, wenn das Netz eine viel zu hohe Latenz aufweist.
Die von Focus auf die Testergebnisse angesprochenen Mobilfunk-Dienstleister Vodafone und Telekom bestätigten die Probleme und gelobten Besserung. Ein Vodafone-Sprecher versprach, der Konzern werde „einen dreistelligen Millionenbetrag“ in den Ausbau der Infrastruktur stecken – ohne jedoch einen Zeitrahmen zu nennen.
Die Telekom will nach Informationen des Magazins noch in diesem Jahr „mehr als eine Milliarde Euro“ in den Ausbau des neuen sehr schnellen LTE-Mobilfunknetzes stecken. Bereits im letzten Jahr stand O2 heftig in der Kritik, weil Netzbereiche teilweise vollkommen zusammenbrachen. Den derzeitigen Stand bei O2 zeigt diese Karte.
Die Mobilfunkanbieter setzen große Hoffnung in LTE. Theoretisch kann man damit die überlasteten 3G-Netze entlasten und ein schnelleres Surfen ermöglichen. Allerdings ist der neue Standard in Deutschland noch nicht flächendeckend implementiert. Auf der Webseite der LTE-Anbieter kann man sich über die Verfügbarkeit am eigenen Wohnort informieren. Dort gibt es auch eine Karte zum geplanten Ausbau von LTE. Leider ist das Angebot an entsprechend ausgestatteten Smartphones noch zu gering, gleichzeitig sind die Tarife teils deutlich teurer. Somit werden genervte Mobilsurfer noch einiges an Geduld aufbringen müssen, bis sich die Situation entspannt.