Internet dient Kindern vor allem zur Kontaktpflege
Kinder und die sogenannten „neuen Medien“ – in der Erziehung ein heikles Thema für Eltern, das derzeit vielerorts diskutiert wird. Nun hat das PROKIDS Institut Herten im LBS-Kinderbarometer einige Daten von 9- bis 14-jährigen Kindern ermittelt, die deren Computer- und Internetnutzung beschreiben.
Demnach stören sich Kinder nicht daran, den PC mit der Familie zu teilen – auch wenn die lieben Kleinen den PC weniger zum Lernen, sondern eher zur Kontaktpflege nutzen. 95 Prozent haben mittlerweile die Möglichkeit einen Computer zu Hause zu nutzen, die meisten inklusive Zugriff auf das Internet. Geschlechterspezifische Unterschiede sind dabei marginal. So besitzen 37 Prozent der Mädchen einen eigenen PC, bei den Jungen sind es 41 Prozent.
Die Mehrheit muss sich also den Computer mit Geschwistern oder der Familie teilen, was den Nachwuchs offenbar nicht allzu sehr stört. Stattdessen fühlen sich Kinder mit eigenem PC tendenziell unwohler als die anderen. Allerdings ist bei solchen Ergebnissen immer Vorsicht bei der Interpretation geboten, da möglicherweise der eigene Computer nicht direkt verantwortlich ist für das niedrigere Wohlbefinden, sondern als eine Form von Eskapismus für andere Probleme dient.
Nichtsdestotrotz erklärt Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers Deutschland: „Offenbar ist ein Familien-Computer mit Internetanschluss bei den jüngeren Kindern der beste Kompromiss, um die Kleinen an diese Technik heranzuführen.“ Das zeigt sich auch bei einem Altersvergleich: In der vierten Klasse haben die Schüler zu 29 Prozent einen eigenen Computer, in der siebten Klasse sind es bereits 48 Prozent.
Bei der Internetnutzung steht bei den 9- bis 14-jährigen an oberster Stelle mit 44 Prozent die Pflege von Kontakten, wobei das durch den zunehmenden mobile Zugang per Smartphone erleichtert wird. 33 Prozent gaben an, sich bei der Internetnutzung zu entspannen, 29 Prozent suchen Bestätigung. An vierter Stelle steht mit 28 Prozent das Lernen im Internet. Neue Freunde wollen 22 Prozent finden, regelmäßig Trost suchen immerhin zwölf Prozent der befragten Schüler. „Dies ist um so häufiger der Fall, je weniger wohl sich die Kinder in Familie oder Schule fühlen“, so Schröder.