Ubuntu 12.10 veröffentlicht

Ferdinand Thommes
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Ubuntu 12.10 „Quantal Quetzal“ ist die erste Veröffentlichung nach dem mit Langzeitunterstützung (LTS) versehenen 12.04 „Precise Pangolin“. Im Gegensatz zu früher ist diese Version nicht mit der üblichen Menge an zum Teil experimentellen neuen Funktionen bestückt, die dann bis zur nächsten LTS-Version reifen können.

Das mag mit dem Slogan „Avoid the pain of Windows 8!“ zusammenhängen, mit dem „Quantal Quetzal“ veröffentlicht wurde. Canonical sieht den Zeitpunkt als günstig an, umstiegswillige Anwender kurz vor dem Erscheinen von Windows 8 von Ubuntu zu überzeugen. Da sind zu viele experimentelle Funktionen nicht angebracht.

Viele Programme wurden für Ubuntu 12.10 in aktuellen Versionen neu gepackt und hinzugefügt. Als Grundlage dient der Kernel 3.5.4 in einer modifizierten Ubuntu-Version. Firefox und Thunderbird sind in Version 16.0.1 ebenso aktuell wie LibreOffice 3.6.2.2 und das Grafikprogramm GIMP in Version 2.8.2.

Für „Quantal Quetzal“ wurden viele Funktionen der Vorgängerversion konsolidiert und verbessert. So ist etwa die Desktop-Eigenentwicklung Unity in der Version 6.8 in vielen Details weiter entwickelt als der Vorgänger. Der Launcher zeigt neben den installierten Programmen auch sogenannte Webapps, von denen das neue Release bereits rund 40 Stück mitbringt. Darunter sind Online-Dienste wie Twitter, Facebook, Gmail oder eBay ebenso wie Implementationen beispielsweise des KDE Mail-Clients KMail. Diese Webapps kann der Nutzer direkt vom Desktop per Klick starten, anstatt erst einen Browser bemühen zu müssen.

Eine weitere Webapp die bei ihrer Einführung vor einigen Wochen für sehr viel Unmut in der Community sorgte, ist die Integration des Amazon Onlineshops in die Desktopsuche per Dash. Hierbei werden bei einer Suche je nach Stichwort auch Suchergebnisse von Amazon angezeigt. Im Rahmen eines Affiliate-Programms ist Canonical hier prozentual an den Umsätzen beteiligt.

Ubuntu 12.10

Als vielleicht wichtigste Neuerung kann die Unterstützung von UEFI Secure Boot gelten. Dieser neue Standard, den Microsoft für Hardware, die für Windows 8 zertifiziert werden soll, vorschreibt, hat im Linux-Umfeld für zahlreiche hitzige Diskussionen gesorgt. Ubuntu geht hier, wie üblich, einen eigenen Weg. In der Kürze der Zeit wurden bisher allerdings erst die Varianten Ubuntu Desktop, Ubuntu Server und Edubuntu auf Secure Boot umgestellt.

Da es mit Ubuntu 12.10 keine Alternate-Images mehr gibt, steht für Ubuntu nur noch jeweils ein ISO-Image für 32- und 64-Bit Architekturen zur Verfügung, das aber mit rund 735 MByte nicht mehr auf eine CD passt. Das gilt sowohl für die Desktop- als auch für die Server-Variante.

Wie üblich wurden kurz nach Ubuntu selbst auch die Derivate Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu veröffentlicht, die sich hauptsächlich durch die Verwendung der alternativen Desktop-Umgebungen KDE, XFCE und LXDE unterscheiden. Für Kubuntu ist dies die erste Veröffentlichung ohne Unterstützung seitens Canonical. Alle Einzelheiten zu Ubuntu 12.10 sind in den Release Notizen nachzulesen.

Downloads

  • Kubuntu Download

    4,8 Sterne

    Kubuntu ist eine auf Ubuntu aufbauende Linux-Distribution mit der Desktop-Umgebung KDE.

    • Version 24.10 „Oracular Oriole“ Deutsch
    • Version 24.04.1 LTS „Noble Numbat“ Deutsch
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  • Ferdinand Thommes E-Mail
    … ist freier Autor, Stadtführer und Linux-Entwickler und lebt derzeit in Berlin und Charleston, SC.
Quelle: Ubuntuusers.de

Ergänzungen aus der Community

  • Speedy_Gonzales 20.10.2012 17:41
    Übrigens, vielleicht sollte man fairerweise dazuschreiben, dass der reißerische Slogan nur kurz auf der Ubuntu-Seite zu sehen war und schnell wieder rausgenommen wurde...
    Jap :-)

    Und das Anzeigen der Amazon-Produkte in der Dash ist auch deaktivierbar. Das sollte eigentlich im Artikel stehen, wenn man schon erwähnt, dass es eine oft kritisierte Neuerung ist.
  • Anonymous 20.10.2012 18:00
    Jap :-)

    Das sollte eigentlich im Artikel stehen, wenn man schon erwähnt, dass es eine oft kritisierte Neuerung ist. "Speedy_Gonzales, post: 12869399
    Dass das übers Terminal mit sudo apt-get remove unity-lens-shopping geht, sollte man vielleicht auch erwähnen. Anwenderfreundlichkeit in Reinstform :x
    Und nach dem nächsten Update der Spaß nochmal?