Western Digital legt weiter zu und ist enttäuscht
Vor etwa einem Jahr sorgte die Flutkatastrophe in Thailand für spürbare Engpässe auf dem Festplattenmarkt, in der Folge kletterten die Preise der Massenspeicher auf immer neue Rekordwerte. Zwischenzeitlich hat sich die Versorgungslage entspannt, zufrieden ist man zumindest bei Western Digital aktuell aber nicht.
Denn nach zuletzt zwei sehr erfolgreichen Quartalen musste man nun für das erste Vierteljahr des Geschäftsjahres 2013 im direkten Vergleich der letzten Monate einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn ausweisen. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen zwischen Juli und September auf 4,035 Milliarden US-Dollar, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von rund 49 Prozent, im Vergleich zum vierten Fiskalquartal 2012 jedoch ein Rückgang um knapp 15 Prozent.
Ähnlich entwickelte sich der Nettoüberschuss: Hier wurden insgesamt 519 Millionen US-Dollar ausgewiesen, ein Plus von 117 Prozent im Jahr-zu-Jahr-Vergleich, ein Minus von circa 30 Prozent im Quartal-zu-Quartal-Vergleich.
Zurückzuführen ist dies vor allem auf einen deutlich gesunkenen Festplattenabsatz. Insgesamt konnte Western Digital hier 62,48 Millionen Laufwerk ausliefern, was gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs um acht Prozent bedeutet, im Vergleich zum Zeitraum April bis Juni 2012 jedoch einen Rückgang um ebenfalls acht Prozent. Betroffen waren hier vor allem Desktop- und Notebook-Festplatten.
Leicht unterschiedlich bewertet werden die Zahlen von den beiden Personen an der Spitze des Unternehmens: Während der Vorstandsvorsitzende John Coyne von einer „starken finanziellen Leistung“ sprach, beklagte Präsident Steve Milligan das schwache wirtschaftliche Umfeld. Nicht nur die Krisen in zahlreichen Staaten mit ihren Auswirkungen auf das Konsum- und Investitionsverhalten wurden von ihm angeführt, auch der Boom von Tablets und Smartphone mit dem Einfluss auf den PC-Markt sei spürbar gewesen. Gerade hier hat Western Digital derzeit wenig entgegenzusetzen, da in beiden Gerätekategorien typischerweise Flash-Speicher zum Einsatz kommen.
Einen Ausblick auf die kommenden Monate wagt das Unternehmen bislang zumindest nicht im Detail. Angekündigt wurde, dass man mit neuen Hybrid-Laufwerken und neuen Backup-Lösungen für den Heimbedarf wieder wachsen wolle.