18. Greenpeace-Studie zur „Grünen Elektronik“ veröffentlicht
Wie jedes Jahr hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace die mittlerweile 18. Auflage ihres Ratings der größten PC-, Smartphone-, TV- und Konsolenhersteller veröffentlicht, in dem diese nach Gesichtspunkten des Umweltschutzes bewertet werden.
Dabei werden in der Studie mit dem Namen „Guide to Greener Electronics“ unter anderem die Produkte der gelisteten Hersteller hinsichtlich des Einsatzes von Giftstoffen, der Einrichtung von Wieder- und Weiterverwertungskreisläufen, der Klimaverträglichkeit und dem Ausstoß von Treibhausgasen sowie die allgemeinen Geschäftsprozesse der Unternehmen bewertet. Zudem wurden weitere Kriterien gegenüber dem Vorjahr verschärft.
Demnach konnte HP in diesem Jahr seinen ersten Platz nicht mehr verteidigen, da der indische IT-Dienstleister Wipro mit seinen 7,1 von zehn möglichen Punkten den US-amerikanischen Konzern mit 5,7 Punkten nun auf den zweiten Platz verdrängt hat. Dabei würdigt Greenpeace besonders die konkreten, jährlichen Pläne zur Reduzierung der Treibhausgase, wobei das indische Softwareunternehmen den Ausstoß besagter laut dem Bericht bis 2015 um 44 Prozent verringern möchte. Zudem merkt die Umweltschutzorganisation an, dass alle Produkte von Wipro die Bestimmungen des US-amerikanische Umweltzeichens Energy Star einhalten und rund 80 Prozent frei von PVC und bromierten Flammenschutzmitteln sind.
Den größten Gewinner stellt der taiwanische Hersteller Acer dar, welcher sich im Vergleich zum Vorjahr um acht Plätze verbessern konnte und nun mit 5,1 Punkten (2011: 2,9 Punkte) auf Rang 4 geführt wird. Hierbei lobt Greenpeace ebenfalls die Versprechungen, welches seinen Ausstoß von Treibhausgasen bis 2015 um 30 Prozent reduzieren möchte, und den Fortschritt bei der Energieeffizienz der Produkte des Unternehmens.
Als Verlierer in diesem Jahr kann sich neben Philips auch Dell sehen, da der US-amerikanische Konzern von seinem vorjährigen zweiten nun auf den fünften Platz gefallen ist. Dies liegt der Studie nach vor allem an der fehlenden Transparenz bezüglich der wiederverwerteten Kunststoffe sowie der im Vorjahr getätigten Versprechungen des Unternehmens, die bereits genannten PVC-Stoffe und die bromierten Flammenschutzmittel zu entfernen. Dies ist laut Greenpeace jedoch bis heute nicht geschehen.
Auch Apple muss einen Rückschlag hinnehmen und wird nun aufgrund der verschärften Bedingungen auf Platz 6 (2011: Platz 4) geführt, wobei ebenfalls die fehlende Transparenz des Konzerns kritisiert wird. Als Schlusslicht des Rankings ist neben Toshiba – in der Reihenfolge der Nennung – auch RIM geführt. Im Bereich Energie konnte Letzterer nur zwei von insgesamt 32 möglichen Bewertungspunkten erreichen. Obwohl auch die Wettbewerber nicht unbedingt als Klimaschützer glänzen, hat der Blackberry-Hersteller aus Kanada der Konkurrenz gegenüber noch starken Aufholbedarf. Abseits der genannten Unternehmen konnten sich größtenteils jedoch viele Hersteller auf dem Niveau des Vorjahres halten, wenn nicht sogar leicht verbessern.
Jedoch sollte bei dieser Studie beachtet werden, dass diese auf freiwilligen Angaben der Unternehmen basiert. Mangelnde Transparenz wird zwar bestraft, dennoch werden die meisten Aussagen der Unternehmen nicht durch Greenpeace überprüft. Auch bereits getätigte Aussagen über geplante Verbesserungen gehen positiv in das Rating mit ein. Demnach muss abgewartet werden, welche der aufgeführten Unternehmen auch beim nächsten Umweltranking von Greenpeace noch positiv bewertet und nicht für die versäumte Umsetzung von Versprechen abgestraft werden.