AMD entlässt viele Open-Source-Entwickler
Wie heute auf der LinuxCon Europe in Barcelona bekannt wurde, hat AMD im Rahmen der Entlassung von 15 Prozent seiner Angestellten wegen starker Verluste im abgelaufenen dritten Quartal auch die gesamte Belegschaft des Operating System Research Center (OSRC) entlassen und das Center in Dresden geschlossen.
Das 2006 mit Hauptquartier in Dresden gegründete OSCR wurde auch als „AMDs Center of Excellence“ bezeichnet. Dort arbeiteten rund 25 Entwickler eng zusammen mit der Linux Kernel-Gemeinde und großen Linux-Distributionen wie RedHat Enterprise Linux und Suse Linux Enterprise, um sicherzustellen, dass neue CPU-Generationen teilweise schon vor ihrem Markteintritt im Mainline-Kernel unterstützt wurden. Das betrifft hauptsächlich AMDs Server-Prozessoren, aber auch deren Desktop- und Notebook-Varianten.
Darüber hinaus waren Mitarbeiter mit der Weiterentwicklung von Virtualisierungslösungen wie KVM und Xen Hypervisor beschäftigt sowie an der Entwicklung der Memory-Mapping-Technik IOMMU beteiligt, die unter anderem auch in der Virtualisierung für den Zugriffsschutz zuständig ist, wenn virtuelle Maschinen auf Geräte des jeweiligen Hosts zugreifen wollen.
Nicht betroffen von den Entlassungen sind die vier Mitarbeiter, die für AMDs Grafikkarten-Kerne und Accelerated Processing Units (APUs) Treiber für Linux erstellen. Diese proprietären Treiber werden benötigt, um die 3D-Funktionen der Grafikkarten unter Linux nutzen zu können.
Die Schließung des OSCR bedeutet für Linux zukünftig eine schlechtere Unterstützung kommender AMD-Plattformen und einen Verlust an Arbeitskräften bei den Kernel-Entwicklern.