Eigene Benchmarks zu Call of Duty: Black Ops 2
Call of Duty: Black Ops 2 gehört zweifellos zu den am meisten erwarteten Spielen dieses Jahres. Obwohl sich der First-Person-Shooter spielerisch kaum von älteren Teilen der Call-of-Duty-Serie unterscheidet, ist das Spiel ein Highlight dieses Jahres.
Technisch gilt das aber weniger, denn schlussendlich kommt immer noch die id-Tech-3-Engine von id Software zum Einsatz, die aus dem Jahre 1999 stammt. Dabei hat das Entwicklerteam Treyarch aber kaum eine Zeile Quellcode unangetastet gelassen, sodass es sich mehr oder weniger um eine neue Engine handelt. So hat Treyarch für Call of Duty: Black Ops 2 einige neue Grafik-Features in das Spiel integriert, die die Kantenglättung betreffen. Neben dem klassischen Multi-Sampling-AA bis hinauf zur achtfachen Stufe ist nun auch der Post-Processing-Effekt „FXAA“ hinzu gekommen. Dieser kostet deutlich weniger Performance als MSAA, dafür legt sich jedoch eine leichte Unschärfe über das Bild – zusätzlich werden längst alle Kanten ordentlich geglättet. Darüber hinaus hat auch das Nvidia-exklusive „TXAA“ (Ersteindruck von TXAA in „The Secret World“) den Weg ins Spiel gefunden, dem wir uns etwas genauer widmen werden. Die Modifizierungen haben aber zur Folge, dass Call of Duty: Black Ops 2 mindestens eine DirectX-10-Grafikkarte voraussetzt, für MSAA gar DirectX-10.1-Hardware.
In Call of Duty: Black Ops 2 werden zahlreiche Alpha-Test-Texturen eingesetzt, sodass in Bewegung vor allem die Vegetation sowie sämtliche Bäume stark flimmern. Herkömmliches MSAA geht in dem Titel (wahrscheinlich durch Nutzung von „Alpha to Coverage“) zwar etwas gegen das Flimmern vor, muss sich jedoch spätestens bei einigen Sträuchern geschlagen geben. FXAA geht dagegen effektiver gegen das Flimmern vor, erzeugt jedoch eine Bildunschärfe.
TXAA 1 sowie TXAA 2 verhindern sämtliches Flimmern beinahe vollständig. Gleichzeitig nimmt die Bildunschärfe aber selbst gegenüber FXAA weiter zu, sodass der gute, erste Eindruck wieder getrübt wird. Damit hat man bei Call of Duty: Black Ops 2 schlussendlich nur die Wahl zwischen Bildruhe mit Unschärfe oder einem scharfen Bild mit Flimmern. Zwischen TXAA 1 und TXAA 2 gibt es keinen sichtbaren Unterschied.
Neben den Screenshots bieten wir für den AA-Vergleich darüber hinaus Vergleichsvideos an. Wir empfehlen, diese manuell herunter zu laden, um die höchstmögliche Qualität zu erzielen. Darüber hinaus sollten die Videos nicht skaliert werden.
Als Testsequenz für die nachfolgenden Prozessor- sowie Grafikkartenbenchmarks nutzen wir einen Abschnitt zu Beginn des Spiels, der neben zahlreichen Fahrzeugen, KI-Charakteren, Explosionen und Rauch ebenso eine dichte Vegetation aufweist. Es kommt unser Grafikkartentestsystem zum Einsatz, wobei wir als Treiber den Catalyst 12.11 Beta 8 beziehungsweise den GeForce 310.54 einsetzen. Wir bitten zu entschuldigen, dass wir für die Prozessortests aus Zeitgründen ausschließlich eine CPU verwendet haben.
Zumindest die von uns ausgesuchte Testszene ist offensichtlich nicht sehr CPU-fordernd. Unabhängig davon, ob dieser mit 4,5 GHz oder mit 2,0 GHz taktet und ob vier Kerne mit Hyper Threading oder nur zwei Kerne genutzt werden, einen deutlichen Geschwindigkeitsunterschied können wir nicht feststellen – die Differenzen zwischen der schnellsten und der langsamsten Variante liegen bei nur sieben Prozent. Einzig mit nur einem Kern bricht die Performance deutlich um 28 Prozent ein. Die Ladegeschwindigkeit eines Levels ist aber durchaus CPU-abhängig. Bereits bei nur noch zwei Kernen verlängert sich diese massiv.
Bei den Grafikkarten gibt es dagegen größere Unterschiede und Nvidia hat bei Call of Duty: Black Ops 2 klar die Nase vorn. So kommt die GeForce GTX 680 in unserer Testsequenz auf 92,5 Bilder pro Sekunde, während die AMD Radeon HD 7970 GHz Edition nur 75,7 FPS erreicht – 18 Prozent weniger.
Auffällig in dem Titel ist der große Sprung zwischen der GeForce GTX 670, die meistens nur knapp langsamer als das Single-GPU-Flaggschiff ist, und der GeForce GTX 660 Ti. Anders als normalerweise beträgt der Abstand in CoD: Black Ops 2 hohe 25 Prozent. Damit liegt die Kepler-Karte gleichauf mit der Radeon HD 7950.
Schlussendlich schafft es selbst die wahrlich nicht flotte GeForce GTX 650 Ti Call of Duty: Black Ops 2 in 1920x1080 inklusive Kantenglättung sowie anisotrope Filterung in einer fordernden Szene noch mit 40 Bildern pro Sekunde darzustellen. Einzig die Radeon HD 7770 fällt in unserem Testfeld mit 35,5 FPS aus dem Rahmen – spielbar ist der Titel aber immer noch, wenn auch nicht mehr optimal. Von den aktuellen Architekturen – GCN sowie Kepler – kann die alte Engine dagegen kaum profitieren, sodass die alte Generation näher an der neuen dran ist als in anderen Spielen, die auf eine neue Engine setzen. Für Black Ops 2 ist somit keine moderne und teure Hardware notwendig.
Abschließend werfen wir noch einen Blick auf den zu erwartenden Leistungseinbruch bei Nutzung von TXAA auf einer GeForce GTX 680. Während das Post-Processing-Verfahren FXAA nur fünf Prozent an Leistung kostet, ist vierfaches MSAA mit einem Leistungseinbruch von 23 Prozent deutlich fordernder. TXAA kostet ähnlich viel wie herkömmliches MSAA. So reduziert TXAA 1 die Leistung um 17 Prozent im Vergleich zu abgeschalteter Kantenglättung und ist damit acht Prozent zügiger als 4xMSAA. TXAA 2 ist dann elf Prozent langsamer als TXAA 1 und liegt somit vier Prozent hinter 4xMSAA zurück. Auf den meisten Kepler-Karten ist der Leistungseinbruch kein nennenswertes Problem.
Weitere Informationen zu Call of Duty: Black Ops 2 liefert unser ausführlicher Test zum Spiel.