Lenovo verbucht Rekorde bei Umsatz und Gewinn
Je nach Marktforschungsinstitut steht Lenovo kurz davor weltgrößter PC-Hersteller zu werden, manch einer sieht den chinesischen Konzern bereits jetzt an der Spitze. Die aktuellen Geschäftszahlen für den Zeitraum Juli bis September bescheinigen Lenovo erneut ein Wachstum. Der Umsatz kletterte auf 8,67 Milliarden US-Dollar.
Damit ist eine neue Bestmarke beim Quartalsumsatz erreicht worden. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum konnte sich Lenovo um elf Prozent und gegenüber dem vorherigen Quartal um acht Prozent steigern. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn lag nach Steuern bei rund 162 Millionen US-Dollar und damit im Jahresvergleich 13 Prozent und gegenüber dem vorherigen Quartal 15 Prozent höher.
Damit trotzt Lenovo dem Negativtrend in der PC-Branche, den Konkurrenten wie HP und Dell bereits zu spüren bekamen. Der Konzern rühmt sich, nun bereits das 14. Quartal in Folge ein höheres Wachstum als die gesamte PC-Industrie zu verzeichnen. Der Marktanteil lag im dritten Quartal 2012 laut Analysen von IDC und Gartner bei 15,7 Prozent, was Lenovos bisherigen Höchstwert darstellt.
Als Ursache des Erfolgs nennt CEO Yang Yuanqing unter anderem die konsequente Ausführung der „Protect-and-Attack“-Strategie, nach der zum einen die Position in Marktbereichen, in denen man bereits etabliert und erfolgreich sei, gefestigt werden soll, und zum anderen neue Märkte erschlossen werden sollen, welche vielversprechende Möglichkeiten bieten.
Bezüglich des Kerngeschäfts mit klassischen PCs und Notebooks, dem sich Lenovo seit der Übernahme der PC-Sparte von IBM im Jahr 2005 verstärkt widmet, hat sich der Konzern im Laufe der letzten Jahre durch weitere Zukäufe und Kooperationen deutlich breiter im Markt positioniert. Auf ein Joint Venture mit NEC folgte der Kauf des deutschen PC-Anbieters Medion im vergangenen Jahr. In diesem Jahr wagte Lenovo den Sprung auf den brasilianischen PC-Markt, indem man sich den dort ansässigen PC-Hersteller CCE einverleibte. Um den Trend des Cloud-Computing nicht zu verpassen, übernahm Lenovo kürzlich den US-Software-Anbieter Stoneware. Darüber hinaus pflegt Lenovo eine Partnerschaft mit dem auf Speichersysteme für Rechenzentren spezialisierten Hard- und Softwarehersteller EMC.
Das stark wachsende Geschäft mit Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets lässt sich Lenovo ebenfalls nicht entgehen. Obwohl der Konzern erst vor zwei Jahren in das chinesische Smartphone-Geschäft einstieg, habe man dort den zweiten Platz erneut festigen können. Neue Formfaktoren wie die sogenannten Convertibles bedient Lenovo ebenfalls. Gerade durch das eigene Wachstum im Bereich der Mobilgeräte, blickt Lenovo weiterhin positiv in die Zukunft.