Moody's wertet Hewlett Packard ab
Die Rating-Agentur Moody's hat Hewlett Packard von der Note "A3" auf "Baa1" abgewertet. Damit wird dem Konzern, der in letzter Zeit einige Untiefen umschiffen musste, nur noch eine befriedigende Kreditwürdigkeit attestiert. Auch der Ausblick ist laut Moody's negativ.
Hewlett Packard musste das laufende Geschäftsjahr mit Abschreibungen von 18 Mrd. US-Dollar beenden. Schuld daran waren angeblich größtenteils „Unstimmigkeiten in den Bilanzen“ des im Oktober 2011 für gut 10 Milliarden Dollar zugekauften Software-Unternehmens Autonomy, wie die neue HP-Chefin Meg Whitman vor einer Woche sagte. Diese Übernahme fällt noch in die Verantwortung des ausgeschiedenen CEO Léo Apotheker.
„Ein großer Teil von HPs Produktportfolio wird in den kommenden Jahren nur langsam bis gar nicht wachsen“, sagt Moody's Experte Richard Lane in der Begründung zur Rating-Action. Wie er weiter ausführt, stammten drei Viertel des Umsatzes aus als „problematisch anzusehenden Bereichen“. Hierzu zählt Lane das Geschäft mit Druckern und PCs, ein Teil des Server-Angebots und den Dienstleistungs-Sektor des Konzerns. Moody's sagt für das Jahr 2013 sogar einen Umsatzschwund von fünf Prozent und eine dementsprechend niedrige Gewinnmarge voraus. Die Abwertung seitens der Agentur kann insofern kritisch werden, da sie, zusammen mit dem negativen Ausblick, die Aufnahme von Krediten für den Konzern verteuern könnte.
Der einst im PC-Bereich uneingeschränkte Marktführer HP krankt neben den schlechten Management-Entscheidungen der letzten Zeit hauptsächlich an der nicht mehr zeitgemäßen Struktur seines Angebots. Kunden kaufen derzeit bevorzugt Tablet-PCs und Smartphones anstatt PCs.