Verkäufe von Windows 8 sollen geringer als erwartet ausfallen
Knapp vier Wochen nach dem Start von Windows 8 hält Microsoft sich weiterhin bedeckt, was die Verkaufszahlen des neuen Betriebssystems angeht. Bislang gab Unternehmenschef Steve Ballmer nur bekannt, dass man nach den ersten vier Tagen vier Millionen Upgrades verzeichnen konnte.
Nun aber mehren sich die Stimmen, die von insgesamt durchwachsenen Zahlen sprechen. Als einer der Ersten meldete sich dabei der Microsoft-Kenner Paul Thurrott in seinem Blog zu Wort. So will er von einer vertrauenswürdigen Quelle erfahren haben, dass Windows 8 (ComputerBase-Bericht) schlechter als erwartet gestartet sei. Gleichzeitig nannte er einige mögliche Ursachen: Seine Spekulationen reichen dabei von zu vielen, den Verbraucher irritierenden Formfaktoren über Designschwächen in Windows selbst bis hin zu Problemen eher technischer Natur in Form von Intels „Clover Trail“, der in günstigen x86-Geräte verbaut ist und eine vergleichsweise schwache Leistung aufgrund verschiedener Limitierungen liefert.
Am wahrscheinlichsten dürften jedoch zwei andere Punkte sein, die auch von einigen anderen Marktbeobachtern genannt werden: Die allgemeine Schwäche des PC-Markts sowie im Gegensatz dazu zusätzlich die knappe Verfügbarkeit einiger Modelle. So berichtet beispielsweise The Register unter Berufung auf verschiedene britische Händler, dass diese schlicht nicht genügend Geräte zum Verkaufen hätten respektive attraktive Modelle noch nicht im Umlauf seien. Die PC-Hersteller würde im Gegenzug jedoch eher vorsichtig kalkulieren und hätten ihre Bestellungen bei den Auftragsfertigern entsprechend konservativ gestaltet – die Angst vor einer Wiederholung des Windows-Vista-Flops wird entsprechend häufig als Grund genannt.
Laut Computerworld lagen die Bestellungen im Monat Oktober 13 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums, angesichts der Einführung einer neuen Windows-Version und entsprechend bestückten neuen Geräten eine „unübliche“ Entwicklung, so der Analyst Brian White im Gespräch mit dem Magazin. Zurückzuführen sei dies wiederum auf die wirtschaftliche Entwicklung in zahlreichen Regionen sowie die nicht erfüllten Erwartungen der Hersteller. Diese hätten mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet, die so aber nicht eingetreten sei. Letztlich sei Windows 8 nicht attraktiv genug, um die anderen Einflüsse auszugleichen.
Offen ist, wann Microsoft neue Verkaufszahlen nennen wird. Notwendig wird dies spätestens in der zweiten Januarhälfte – dann wird die Bilanz für das vierte Quartal 2012 vorgestellt.