AMD präsentiert Radeon HD 8000M für Notebooks
AMDs Radeon-HD-7000M-Serie für Notebooks setzt sich aktuell aus zwei Architekturen zusammen: Die neue Graphics-Core-Next-Technologie für die HD 7700M, HD 7800M sowie HD 7900M und den VLIW-Vorgänger für die kleineren Modellen. Das wird sich nun mit der „neuen Generation“ ändern, die AMD am heutigen Tag überraschend vorstellt.
Anders als das Desktop-Pendant mit dem Codenamen „Sea Islands“ hört die Notebook-Serie auf die Bezeichnung „Solar System“ – und ist in einem Atemzug mit der „alten“ GCN-Architektur ausgestattet und nicht mit „GCN 2.0“. Die Radeon-HD-8000M-Reihe setzt sich zu Beginn aus vier Serien zusammen: Radeon HD 8500M, Radeon HD 8600M, Radeon HD 8700M sowie Radeon HD 8800M. Eine Radeon HD 8900M wird es zu Beginn nicht geben.
Abgesehen von dem größten Modell kommen alle Notebook-Produkte mit der „Mars“-GPU daher. Damit sind bei allen Produkten 384 skalare Shadereinheiten vorhanden, welche aber unterschiedlich takten: Bis zu 650 MHz bei der Radeon HD 8500M, bis zu 775 MHz bei der Radeon HD 8600M und 650 bis 850 MHz bei der Radeon HD 8700M.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Notebook-Grafikkarten noch beim Speichertakt. 1.000 MHz (DDR3) bis 2.250 MHz (GDDR5) sind es bei der Radeon HD 8500M und bei der Radeon HD 8600M. Die Radeon HD 8700M arbeitet mit bis zu 1.000 MHz beim DDR3-Speicher und mit 2.000 bis 2.250 MHz beim GDDR5-Speicher.
Zusätzlich gibt AMD ebenso erste Leistungswerte bezüglich der theoretischen Leistung an: 537 GFLOPS für die HD 8500M, 633 GFLOPS für die HD 8600M und 537 bis 691 GFLOPS für die HD 8700M werden genannt. Weitere technische Details gibt AMD leider nicht an, sodass die theoretischen Werte etwas verwirrend erscheinen. So ist es nicht nur merkwürdig, dass die HD 8700M je nach Variante schwächer sein kann als eine HD 8500M (wahrscheinlich unterscheidet sich das Speicherinterface zur Differenzierung), zudem ist nicht ersichtlich, wie AMD auf solche GFLOPS-Werte kommt. Denn die bekannte „GCN-Berechnungsweise“ funktioniert nicht, obwohl es sich angeblich um dieselbe Architektur handelt. Jedoch konnten wir von AMD in Erfahrung bringen, dass die angegebenen Taktraten nicht den Boost-Modus erhalten – dieser erhöht die Frequenz entsprechend und damit die theoretische Rechenleistung.
Die Radeon HD 8800M basiert wiederum auf der größeren „Venus“-GPU, die über 640 ALUs verfügt, die mit 650 bis 700 MHz takten. Die theoretische Leistung liegt bei 992 GFLOPS. Der Speichertakt beträgt bis zu 2.250 MHz (GDDR5). Eine DDR3-Variante gibt es nicht.
In wie weit die Serien untereinander aufgeteilt werden ist noch nicht bekannt. AMD erwähnt in den Dokumenten einzig eine Radeon HD 8870M, Radeon HD 8770M sowie eine Radeon HD 8690M.
HD 8500M | HD 8600M | HD 8700M | HD 8800M | |
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Shader-Einheiten | 384 | 384 | 384 | 640 |
GPU-Takt | bis zu 650 MHz | bis zu 775 MHz | 650-850 MHz | 650-700 MHz |
Speicher-Takt | bis 1.000 MHz (DDR3) bis 2.250 MHz (GDDR5) |
bis 1.000 MHz (DDR3) bis 2.250 MHz (GDDR5) |
bis 1.000 MHz (DDR3) bis 2.250 MHz (GDDR5) |
bis 2.250 MHz (GDDR5) |
Theo. Leistung | 537 GFLOPS | 633 GFLOPS | 537-691 GFLOPS | 992 GFLOPS |
AMDs Radeon-HD-8800M-Serie wird durch die Bank „Enduro“ unterstützen, sodass es möglich sein wird, die diskrete Grafikeinheit im 2D-Betrieb zu deaktivieren, um so Strom zu sparen. In dem Fall kann dann die in die CPU integrierte Grafikeinheit die Rechenarbeit übernehmen. Beim Starten einer 3D-Anwendung wird die Radeon-HD-8000M-Hardware dann wieder aktiviert.
AMD gibt für „Solar System“ das erste Quartal 2013 als Starttermin an. Bei den vorgestellten Karten wird es aber nicht bleiben, denn so sollen im Laufe des zweiten Quartals sowohl zwei High-End-Ableger als auch ein weiteres Mainstream-Produkt (zwischen HD 8600M und HD 8700M angesiedelt) folgen.
Im Vorfeld hatte sich bereits Mitte November ein Asus-Notebook mit HD 8550M angekündigt, weitere dürften zur CES 2013 Anfang Januar folgen.