Auslieferungen von E-Book-Readern brechen um 36 Prozent ein
In den letzten Jahren erfreuen sich Tablets bei Nutzern großer Beliebtheit, welche E-Book-Reader aufgrund des theoretisch unbegrenzten Funktionsumfangs der berührungsempfindlichen Begleiter bereits seit Längerem bei vielen Anwendern ersetzt haben. Dies zeigt sich nun auch in den von IHS iSuppli veröffentlichten Zahlen.
Demnach sollen die Auslieferungen von E-Book-Readern in diesem Jahr auf 14,9 Millionen Stück fallen, was im Vergleich zu 2011 mit 23,2 Millionen ausgelieferten Exemplaren einen Rückgang um rund 36 Prozent darstellt. Aber auch für das nächste Jahr haben die Analysten Zahlen veröffentlicht, welchen zufolge der Markt 2013 nochmals um 27 Prozent auf 10,9 Millionen E-Book-Reader schrumpfen soll. 2016 sollen es dann nur noch 7,1 Millionen ausgelieferte Exemplare werden, was im Vergleich mit dem Stückzahlen im Rekordjahr 2011 eine Regression um mehr als zwei Drittel bedeuten würde.
Vor dem Jahr 2006 waren E-Book-Reader praktisch unbekannt und hatten es anfangs schwer, sich durchzusetzen. Von 2008 bis 2010 stiegen die Stückzahlen geradezu explosiv von einer Million auf 10,1 Millionen an, wie IHS iSuppli in der Analyse darstellt. Eine Erklärung für den großen Fall der einst beliebten E-Book-Reader haben die Analysten auch. Ihrer Meinung nach taugten die Geräte nur zu einem Zweck um deshalb von den Verbrauchern reuelos durch Tablets ersetzt werden, welche wie bereits beschrieben einen erweiterten Funktionsumfang hätten. Zwar existieren dieselben Probleme auch bei anderen Geräten, die nur einem Zweck dienen, wie Digitalkameras, Navigationssysteme und MP3-Player, aber die hätten dennoch längere Zeit in der Gunst der Verbraucher gestanden als E-Book-Reader.
Damit die Anbieter ihre Marktanteile weiter halten können, müssen die Hersteller der Ansicht der Analysten nach ihre Geräte weiterhin zum Selbstkostenpreis oder sogar mit Verlusten verkaufen. Als Beispiel nennt man den im November 2012 vorgestellten Txtr Beagle, welcher in Kooperation mit Netzbetreibern für vermutlich weniger als zehn Euro angeboten werden soll. In dem Preiskampf hätten es laut IHS iSuppli Unternehmen wie Amazon, die neben den Endgeräten auch die Inhalte für die E-Book-Reader anbieten, einfacher, da sie die dabei entstehenden Verluste durch die Einnahmen aus Medienverkäufen besser kompensieren können.