Google baut Motorola zum reinen Smartphone-Anbieter um
Weniger, aber dafür innovativere Geräte – so lautete bislang Googles Credo in Bezug auf die Zukunft von Motorola Mobility nach der rund zwölf Milliarden US-Dollar schweren Übernahme Mitte des Jahres. Wie genau das künftige Produktportfolio aussehen solle, blieb bislang aber unklar.
Zumindest ein Stück weit ändert sich dies derzeit aber, sofern der jüngste Bloomberg-Bericht den Tatsachen entspricht. Denn dort heißt es, dass in naher Zukunft der Geschäftsbereich Set-Top-Boxen und Kabelinfrastruktur weiterverkauft werden soll – ein Angebot könne unter Umständen noch in diesem Jahr öffentlich bestätigt werden. Bei den beiden Höchstbietenden handelt es sich dem Wirtschaftsportal nach um die Arris Group sowie Pace, zwei im Telekommunikations- und Fernsehtechnikbereich tätige Unternehmen. Wie hoch die Gebote liegen, ist nicht bekannt – Google soll aber mit Erlösen in Höhe von etwa zwei Milliarden US-Dollar rechnen. Erschwerend sollen sich aber einige Forderungen des Suchmaschinenbetreibers auswirken. Unter anderem geht es um mögliche Anteile und Patente, die Google beibehalten und weiterhin nutzen will.
Nach Abschluss der Transaktion soll dem Umbau in einen reinen Smartphone-Anbieter dann nichts mehr im Wege stehen. Laut Bloomberg sei Apple dabei der größte Konkurrent, was einen möglichen Ausblick auf kommende Geräte gewährt. Schon Mitte August wurde berichtet, dass die Auflösung der Feature-Phone-Sparte bevorstehe. Inwiefern Google die eigene Tochter Motorola Mobility künftig vorrangig mit Software versorgen wird, bleibt aber weiterhin Teil der Gerüchteküche. Zwar hatte das hinter Android stehende Unternehmen schon unmittelbar nach dem Kauf erklärt, dass man keinen Gerätehersteller bevorzugen werde, Analysten hatten jedoch auf das Potential im eigenen Hause hingewiesen, das man dadurch vergeuden würde.