Intel stellt Atom S1200 für Server- und Storage-Systeme vor

Volker Rißka
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Intel hat am Abend mit den Atom S1200 das erste „Centerton“-Modell für den Server-Markt vorgestellt. Das SoC-Design soll mit einer TDP von lediglich 6 Watt in Bereichen eingesetzt werden, die bisher im Server-Segment eher stiefmütterlich behandelt wurden. Gleichzeitig soll aber auch die Konkurrenz im Zaum gehalten werden.

Denn mit ARM steht ein großer Konkurrent direkt vor der Tür, der mit zukünftigen Modellen exakt auf diesen Markt der sogenannten Micro-Server zielt. In diesem Markt ist Intel seit 2009 zugegen, richtig an Fahrt gewinnt dieser aber erst in den kommenden Monaten.

Intel Atom S1200 für Microserver

Der Atom S1200 ist ein SoC mit zwei Kernen und der Unterstützung von Hyper-Threading, der bisher unter dem Codenamen „Centerton“ firmierte. Neben ECC-Speicher wird die neue Modellreihe, die auf den bisherigen 32-nm-Atom-CPUs basiert, auch die Virtualisierungsfunktion sowie weitere, serverrelevante Features unterstützen. Drei Modelle wird Intel zum Start anbieten, die sich hinsichtlich Takt und TDP unterscheiden. Laut Hersteller kommen diese in bislang mehr als 20 Designs (Geräten) zum Einsatz. Die Preise beginnen bei 54 US-Dollar pro Modell. Hinzu kommen drei „Briarwood“-SoCs, die hinsichtlich der Spezifikationen sehr ähnlich sind, jedoch für den SBB- und SAN-Markt zusätzliche Optimierungen erhalten haben. Dies schlägt sich unter anderem in der höheren TDP als auch im höheren Preis nieder. Zu diesen drei speziellen Modellen verlor man im Rahmen der Präsentation aber kein Wort.

Modell Kerne / Threads Takt L2-Cache TDP Preis
Atom S1220 2 / 4 1,6 GHz 1 MB 8,1 Watt $54
Atom S1240 2 / 4 1,6 GHz 1 MB 6,1 Watt $64
Atom S1260 2 / 4 2,0 GHz 1 MB 8,5 Watt $64
Atom S1269 2 / 4 1,6 GHz 1 MB 11,7 Watt $80
Atom S1279 2 / 4 1,6 GHz 1 MB 13,7 Watt $103
Atom S1289 2 / 4 2,0 GHz 1 MB 14 Watt $120
Intel Atom S1200
Intel Atom S1200

Gleichzeitig bestätigt man die ehrgeizigen Pläne, die man mit den Atom-Prozessoren vorhat. Bereits im kommenden Jahr soll „Avoton“ die jetzt vorgestellten „Centerton“ ablösen. Die SoCs werden dann erwartungsgemäß in 22 nm gefertigt – dies ist aber bereits seit dem Sommer bekannt. Heute setzt man jedoch noch einen drauf und kündigt für „2014+“ bereits Atom-Prozessoren in 14-nm-Fertigung an. Mit diesem Zeitplan würden die bisher immer weit hinterher laufenden Prozessoren der Atom-Serie noch weiter zu den klassischen Desktop- und Notebook-CPUs aufschließen, was den Punkt der Fertigungstechnologie betrifft. Denn frühestens 2014 soll die 14-nm-Fertigungstechnik mit den „Broadwell“ in den klassischen Segmenten Einzug halten.

Intel-Roadmap für Server-Prozessoren
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