Zukunft von ST Ericsson weiter unklar
Nach der Ankündigung von STMicroelectronics, den eigenen 50-Prozent-Anteil an ST Ericsson abgeben zu wollen, bleibt die Zukunft der Prozessorschmiede weiter unklar. Denn wie der zweite Partner, Ericsson, heute mitteilt, hat man kein Interesse an der Übernahme.
Ein Grund dafür dürfte die wirtschaftliche Situation des schweizerisch-schwedischen Joint Ventures sein. Nach wie vor schreibt das Unternehmen rote Zahlen, zudem muss Ericsson Abschreibungen auf den eigenen ST-Ericsson-Anteil in Höhe von acht Milliarden Schwedischen Kronen, umgerechnet knapp 920 Millionen Euro, im laufenden Quartal vornehmen.
Das Gemeinschaftsunternehmen befindet sich nach eigenen Aussagen seit mehreren Monaten in einer Phase der Umstrukturierung. Erst Anfang Oktober hatten die beiden Teilhaber STMicroelectronics und Ericsson angekündigt, eine Überprüfung des Fortschritts durchzuführen und über mögliche Veränderungen der Inhaberstruktur nachzudenken. Eine Folge war die Ankündigung des Rückzugs von STMicroelectronics.
Dabei stehen aber nicht alle ST-Ericsson-Bereiche zur Disposition. Denn wie Ericsson bereits mehrfach mitgeteilt hat, ist insbesondere die Modem-Sparte des SoC-Entwicklers besonders wertvoll. Demnach sei die Komplettübernahme „keine Option“. Genauere Auskünfte zur neuen Struktur werde man aber nicht erteilen.