Crucial demonstriert lauffähige DDR4-Module für Server
Im Rahmen der CES hat Crucial hinter verschlossenen Türen erstmals ein lauffähiges DDR4-Testmodul für Server demonstriert. Aber auch verschiedene Modul-Typen für den Servereinsatz und SO-DIMMs für Notebooks und Ultrabooks konnten begutachtet werden.
Auf dem Testmodul sind acht 4 Gbit große DRAM-Bausteine verlötet, die von Micron in 30-nm-Technologie gefertigt wurden. Da es derzeit noch keine Server gibt, die DDR4 unterstützen, musste die Demonstration auf einem eigens zusammengestellten System erfolgen, zu dem aber keine Einzelheiten verraten wurden. Primär ging es Crucial ohnehin darum zu zeigen, dass die DDR4-Module bereits funktionsfähig sind.
Die wichtigsten Vorteile von DDR4 sind die Leistungsaufnahme und die höheren Taktraten. So arbeiten bereits die ersten Module mit einer Spannung von 1,2 Volt, während DDR3-Module derzeit 1,35 oder 1,5 Volt benötigen. Für einen Desktop-PC ist dieser Unterschied relativ unbedeutend, bei großen Server-Farmen sieht dies durch die schiere Menge der Module aber schon anders aus und bei Mobilgeräten mit begrenzter Akkukapazität sind Einsparungen bei der Leistungsaufnahme ohnehin immer gefragt.
Die Taktraten werden anfangs bei effektiv 2.133 Megahertz liegen, die Spezifikationen sehen aber sogar bis zu 3.200 Megahertz vor. Damit bieten DDR4-Module die Möglichkeit deutlich höherer Datenübertragungsraten, wovon Desktop- und Notebook-Nutzer aber zumindest derzeit kaum profitieren würden – ganz im Gegensatz von einigen Workstation- oder Serveranwendungen.
Eine weitere Besonderheit der neuen DDR4-Module ist ihre Form. Durch die Erhöhung der Pin-Anzahl von 204 (DDR3) auf 284 steigt auch die Kraft die nötig ist, um ein Modul in den Schacht zu stecken. Daher verfügen DDR4-Module über ein geschwungenes Pin-Profil, wodurch der Widerstand beim Einstecken verringert wird, da nicht alle Pins gleichzeitig Kontakt mit dem Modulschacht erhalten.
Genaue Termine für die Einführung erster Systeme mit DDR4-Unterstützung gibt es derzeit noch nicht. Bei Crucial schätzt man jedoch, dass es gegen Ende des Jahres die ersten Server geben könnte, die DDR4 unterstützen. Für Desktop- und SO-DIMM-Module gibt es dagegen noch keinen Zeitplan, der Mobilsektor soll in diesem Fall aber anscheinend zuerst bedient werden, da er durch die Einsparungen bei der Leistungsaufnahme stärker von DDR4 profitieren kann.