Lego stellt Mindstorms EV3 vor
Lego hat auf der diesjährigen CES die dritte Version seines Roboter-Baukastens Mindstorms vorgestellt. Zu den Verbesserungen der neuen Version gehören unter anderem ein stark erweiterter Funktionsumfang, verbesserte Akku-Leistung und eine vereinfachte Programmierung.
Das Lego-Mindstorms-System kann mittlerweile auf eine über 15-jährige Geschichte zurückblicken. Die Basis für das System bildete hierbei ein vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) entwickelter Baustein, der programmierbar war. Wer aber denkt, dass es sich hierbei nur um „Kinderkram“ handelt, der täuscht sich: Zwar wird das Experimentier-System gerne an Schulen verwendet, aber auch in der Forschung leisten diese einfachen, schnell zu erstellenden und leicht zu programmierenden Systeme wichtige Dienste, in dem sie einfache Entwicklungen experimenteller Problemlösungen in der Robotertechnik bieten.
Nach rund sechs Jahren hat Lego nun seine Baukasten-Serie aktualisiert und damit seine Vorgänger „RCX“ und „NXT“ abgelöst. Mit dem aus 594 Einzelteilen bestehenden Paket kann der Benutzer entweder aus 17 Anleitungen für Roboter-Modelle wählen oder aber seiner Kreativität freien Lauf lassen, denn wie bei Lego üblich kann das System auch mit allen anderen Lego-Bausteinen ergänzt werden. Durch eine vereinfachte Programmierung wurde die Hürde für Anfänger heruntergesetzt, so sollen erste Aktionen mit dem jeweiligen Modell bereits 20 Minuten nach dem Auspacken möglich sein.
Im Mittelpunkt, der auf Linux-basierenden Roboterlösung des dänischen Bausystem-Herstellers steht der neue „EV3 Intelligent Brick“, welcher im Gegensatz zu seinen Vorgängern, bei denen noch ein ARM7-Prozessor zum Einsatz kam, nun über einen ARM9-Prozessor verfügt. Dieser greift nun auch auf einen größeren Speicher von 64 Megabyte RAM und 16 Megabyte Flash-Speicher zurück. Weitere Daten können über einen SD-Kartenslot dem System hinzugefügt werden. Über Bluetooth 2.1 und USB sind weitere Zugriffe möglich. Zum Paket dazugehörend ist außerdem ein Display mit Steuerkreuz sowie Lautsprecher.
Mit dem Mindstorms-EV-Paket sollen besonders Jugendliche an die Programmierung von Systemen herangeführt und begeistert werden. Um dem Rechnung zu tragen ist auch eine Steuerung der Modelle über iOS- oder Android-Geräte möglich. Zum besseren Verständnis der vorgegebenen Modelle arbeitet Lego erstmalig mit 3D-Anleitungen, für die das Unternehmen zusammen mit dem CAD-Spezialisten Autodesk entsprechende Applikationen entwickelt hat. Diese bieten den Vorteil, bei Problemen die einzelnen Bauschritte aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können.
Zudem möchte Lego das System auch in Schulen etablieren. So bietet der Hersteller basierend auf der neuen Plattform auch eine spezielle Version für Bildungsanstalten an. Diese Versionen sind so konzipiert, dass Schüler innerhalb von 45 Minuten einen kompletten Roboter bauen können, welcher am Ende voll funktionsfähig sein wird. Des Weiteren kann dieses Modell bei Bedarf in weiteren Unterrichtsstunden permanent weiterentwickelt werden. Dazu enthält das „Lego-Mindstorms-Education-EV3-Core-Set“ den sogenannten EV3-Brick, Akkus, Sensoren, Motoren, eine größere Auswahl an Bausteinen, ein Ballrad sowie neue Anleitungen zum Bau von Robotern. Im Gegensatz zur normalen Version beinhaltet diese auch einen Infrarotsensor. Zur Programmierung kommt dabei das grafische Entwicklungstool „Labview“ von National Instruments zum Einsatz. Zudem stellt Lego digitale Lehrmaterialien zur Verfügung, wie zum Beispiel ein Arbeitsheft, in dem Schüler ihre Erfahrungen und Fortschritte festhalten können. Auch stehen bis zu 48 Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung, welche die Schüler weiter für die Programmierung von Robotern begeistern sollen.
Da das neue Bau-Set wie üblich auch mit den Vorgängern kompatibel ist, lassen sich auch vorherige Modelle erweitern und vergrößern. Auch können weiterhin alle Sensoren oder Motoren in den neuen Modellen verwendet werden. Des Weiteren lassen sich die alten Prozessoren auch mit der neuen Software programmieren.
Legos Mindstorms EV3 soll im zweiten Halbjahr 2013 zu einem Preis von ca. 350 Euro in den deutschen Handel gelangen. Das Lego-Mindstorms-Education-EV3-Set hingegen soll in Kürze vorbestellt werden können, damit Schulen und Lehranstalten dies bereits zum nächsten Schuljahr erhalten können. Ein Preis ist hierfür aber noch nicht bekannt.
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