Samsung setzt auf der CES vor allem auf Fernseher
Samsung selbst bezeichnet sich gerne als Schwergewicht der Elektronikbranche, angesichts der Erfolge der vergangenen Monate und Jahre nicht zu Unrecht. Entsprechend hoch waren deshalb die Erwartungen an die Pressekonferenz im Rahmen der CES, wie auch schon zuvor bei LG wurden diese aber nicht ganz erfüllt.
Im Mittelpunkt der knapp 45 Minuten dauernden Präsentation stand die Fernsehsparte der Südkoreaner. Während man hier im letzten Jahr mit der Präsentation eines 55 Zoll messenden OLED-TVs, der bis heute trotz verschiedener Ankündigungen noch immer nicht erhältlich ist, und einem austauschbaren Prozessormodul für die Topmodelle überraschte, war die Innovationsdichte in diesem Jahr deutlich geringer.
So wurde der LED F8000 als Nachfolger des ES8090 vorgestellt, der in fünf Größen zwischen 46 und 75 Zoll auf den Markt kommen soll. Im Wesentlichen unterscheidet sich das neue Modell durch eine laut Samsung abermals verbesserte Bild- und Tonqualität sowie ein komplett neues Design vom Vorgänger. Zudem wird die Reihe F8000 als erste die neue, ebenfalls heute vorgestellte Bedienoberfläche erhalten, die die Nutzung weiter vereinfachen soll. Vor allem die Einbindung von Streaming-Diensten und anderen Geräten wie Smartphones und Tablets soll nun unkomplizierter vonstatten gehen. Mit S-Recommendation hält eine lernfähige Beratungsroutine Einzug, die Anhand von angesehenen Sendungen und vorherigen Suchen Empfehlungen aussprechen soll. Die schon länger verfügbare Sprachsteuerung ist weiter verbessert worden und soll nun auch ganze Sätze verstehen, so Samsung.
Während die meisten technischen Daten des Full-HD-Fernsehers, soweit bislang bekannt, nicht wirklich ungewöhnlich sind, sticht der verbaute SoC heraus. Nachdem Samsung im letzten Jahr das weltweit erste TV-Gerät mit Dual-Core-Lösung auf den Markt brachte, setzt man nun auf gleich vier CPU-Kerne. Damit soll der Wechsel zwischen den einzelnen Diensten spürbar schneller erfolgen, auch die neuen Funktionen erfordern laut Hersteller mehr Rechenleistung. Für Besitzer des letztjährigen Topmodells soll der SoC als Austauschmodul angeboten werden. Diese erhalten damit nicht nur zwei zusätzliche Kerne, sondern auch die neuen Oberfläche mitsamt ihrer Verbesserungen.
Beim Ende Dezember erstmals beworbenen neuen Modell handelt es sich aber nicht um den LED F8000, sondern um das Modell UN85S9. Dahinter verbirgt sich ein 85 Zoll messender UHD-Fernseher mit 4K-Auflösung und einem eher ausgefallenen Design. Abseits dieser Eckdaten entspricht die Technik in vielen Teilen der des LED F8000, auch hier setzt man auf einen Quad-Core-SoC sowie die neue Benutzeroberfläche. Auf eigene 4K-Inhalte will man vorerst verzichten, womit der Nutzer auf eine qualitativ hochwertige Skalierung niedriger auflösender Videos hoffen muss. Konkrete Termine oder Preise für den europäischen Markt gab es für keinen der neuen Fernseher.
Darüber hinaus kündigte man mit wenigen Worten auch die neuen Notebooks sowie ein Touch-fähiges Display der Series 7 an. Mit technischen Daten hielt man sich stark zurück. Bekannt ist aber bereits seit einigen Tagen, dass die Modellreihe Series 7 Chronos auf i7-CPUs, bis zu 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und ein Full-HD-Display setzen wird. Das kleinere Series 7 Ultra verfügte über eine 13,3 Zoll messende Full-HD-Anzeige, SSDs verschiedener Kapazitäten sowie optional über ein LTE-fähiges Mobilfunkmodem. Einen ersten Eindruck zu beiden Geräten werden wir in den kommenden Tagen nachliefern.
Gänzlich ausgespart wurde auf der Pressekonferenz das Thema Mobilfunk. Zwar lobte man sich selbst für mittlerweile mehr als 30 Millionen abgesetzte Exemplare des Galaxy S III, neue Smartphones oder Tablets kündigte man aber nicht an – auch entsprechende Anspielungen blieben aus.
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