Electronic Arts und Zynga beenden Sims-Streit
Electronic Arts (EA) hat sich mit dem Social-Games-Produzenten Zynga außergerichtlich geeinigt. Der Publisher-Riese warf dem Entwickler von Facebook-Spielen wie „FarmVille“ vor, mehrere Elemente von EAs „The Sims Social“ abgekupfert zu haben.
Die gerichtliche Auseinandersetzung hat im letzten August begonnen. EA klagte gegen Zynga, weil das Studio bei dem im Juni 2012 veröffentlichten Titel „The Ville“ grafische Elemente und Teile des Gamedesigns von „The Sims Social“ übernommen haben soll. Das entsprechende Wissen über urheberrechtlich geschützte Inhalte stammt angeblich von ehemaligen EA-Entwicklern, die zuvor bei Zynga angeheuert haben. Das Studio konterte die Vorwürfe, die Entwicklung von „The Ville“ habe bereits vor der Veröffentlichung von „The Sims Social“ begonnen. Sechs Wochen später folgte dann die Retour-Klage, nach der EA versucht haben soll, Entwickler vom Wechsel zu Zynga abzuhalten – das ist in den USA aus kartellrechtlichen Gründen verboten.
Nun verkünden Sprecher von EA und Zynga recht vage, dass die Kontrahenten eine außergerichtliche Einigung erzielt haben. Möglicherweise hängt das mit der Entscheidung von Zynga zusammen, das Engagement in „The Ville“ im Rahmen einer Sparrunde deutlich zurück zu fahren. Ebenso kann „The Sims Social“ nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen: In den Monaten nach dem Release avancierte der Titel zeitweise zum Facebook-Spiel mit der zweitgrößten Spieleranzahl – mehr als bei Zyngas Social-Game-Koryphäe „FarmVille“. Mittlerweile rangiert „The Sims Social“ aber unter ferner liefen.
Hinzu kommt die ungemütliche Wirtschaftslage für beide Unternehmen, welche die Lust auf gerichtliche Streitigkeiten wohl deutlich minimiert. EA verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 45 Millionen US-Dollar. Zynga konnte zur Überraschung der Analysten im letzten Quartal 2012 einen Gewinn von 6,9 Millionen US-Dollar einfahren, im gesamten Jahr 2012 lag der Verlust allerdings bei 209,5 Millionen US-Dollar. Bereits im Oktober kündigte das Studio an, fünf Prozent der Belegschaft zu entlassen und drei Standorte zu schließen.