CeBIT Innovation Award 2013 zeichnet junge Forscher aus
Erstmals wurde im Rahmen der CeBIT der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit der Deutschen Messe AG ausgelobte „CeBIT Innovation Award“ verliehen. Unter dem Motto „Benutzerfreundlichkeit – made in Germany“ durften sich vier Preisträger über mediale Aufmerksamkeit und bis zu 50.000 Euro Preisgeld freuen.
Ziel des CeBIT Innovation Awards ist es, die Entwicklungs- und Gestaltungskompetenz für IT-Systeme zu fördern und das vorhandene Potenzial auszubauen. Mit dem Preis zeichnen die Stifter herausragende und innovative Konzepte für größtmögliche Benutzerfreundlichkeit und leichte, intuitive Interaktion mit IT-Systemen aus. Dabei geht es weniger um die technische Leistung als vielmehr um die gute Einsatzfähigkeit in der Praxis.
Den 1. Platz konnte dabei ein Forscherteam rund um Alexander Löffler vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz mit seinem Forschungsprojekt „Display as a Service“ („DaaS“) erringen. Ziel der Forschungsarbeit war es, eine Mehrzahl von Bild-Quellen mit einer Vielzahl von Wiedergabemedien zu verbinden, was mit herkömmlicher DVI- oder HDMI-Technologie nur mittels teurer Spezialhardware möglich ist. Durch die Nutzung von Netzwerken für die Verbreitung von Videosignalen ist es durch DaaS möglich, eine beliebige Anzahl von Displays mit unterschiedlichen Dimensionen, Seitenverhältnissen und Auflösungen in einer beliebigen Anordnung von mehreren Quellen mit Bildsignalen zu versorgen. Display-Kanten und potenzielle Lücken werden dabei korrekt kompensiert und Bildinformationen ohne Verzerrungen über eine ganze Display-Wand angezeigt.
Den mit 30.000 Euro dotierten 2. Platz konnte das Forscher-Duo Dr. Dominikus Baur (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Dr. Sebastian Boring (Universität Kopenhagen) für sich beanspruchen. Ihre „See Through Phone“ getaufte Technologie ermöglicht es über eine eigens programmierte iOS-App, per Bluethooth oder WLAN angeschlossene, herkömmliche Bildschirme wie einen Touch-Bildschirm zu bedienen. Anstatt dass der Nutzer mit auf dem Bildschirm dargestellten Objekten direkt am Bildschirm agiert, erfolgt die Manipulation (verschieben, drehen, beschriften) von Objekten am Smartphone – also vom Platz aus.
Der mit 20.000 Euro dotierte 3. Platz ging an Christian Zagel von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für seinen „Next Generation Fashion Store“. Sein Forschungsprojekt eröffnet ein neues Einkaufserlebnis, indem es Kunden mit einer interaktiven Umkleidekabine beim Anprobe- und Kaufprozess unterstützt und berät. Der Prototyp besteht aus dem Körperscanner „BodyKinectizer“, der gemeinsam mit Dr. Jochen Süßmuth (Universität Erlangen-Nürnberg) entwickelt wurde, sowie „CyberFIT“, einer interaktiven Umkleidekabine auf Basis einer Kombination aus Sensoren, berührungsempfindlichen Oberflächen und einer Projektionsfläche. Während der BodyKinectizer die richtige Konfektionsgröße des Kunden ermittelt, sorgt CyberFIT für die nötigen Produktinformationen, zeigt weitere Empfehlungen und stellt die Anbindung an soziale Netzwerke her. Das Konzept wird in Kooperation mit der adidas Gruppe weiterentwickelt.
Einen mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis erhielt Matthieu Deru (Universität des Saarlandes) für die Entwicklung seiner interaktiven Fernsehanwendung „Swoozy“ im Alleingang. Nutzer können mit Swoozy über Handgesten einzelne Elemente wie eine Filmfigur oder ein Produkt aus einem laufenden Video herausgreifen. Zu dem ausgewählten Element liefert Swoozy mithilfe des semantischen Webs weiterführende Informationen, Shopping-Tipps oder Bilder.
Junge Forscher und Entwickler, die Ihre Chance auf das Siegertreppchen im kommenden Jahr wahren wollen, können sich ab sofort noch bis zum 31. Juni 2013 für den CeBIT Innovation Award 2014 bewerben. Dabei ist vorerst die Abgabe einer Idee („Skizze“) ausreichend.
Am Wettbewerb des CeBIT Innovation Awards können Nachwuchsforscherinnen und -forscher sowie Nachwuchsentwicklerinnen und -entwickler teilnehmen, die an einer Hochschule, Forschungseinrichtung oder in einem Unternehmen arbeiten. Ihr Hochschulabschluss sollte nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Der Wettbewerb richtet sich an Informatikerinnen und Informatiker im Allgemeinen, aber auch an Spezialistinnen und Spezialisten auf den Gebieten Computergrafik, Datenfusion, Design oder Usability Labs.
Teilnahmeberechtigt sind die Urheberinnen und Urheber von Exponaten mit Wohnsitz bzw. mit Sitz des Unternehmens in Deutschland, die über die Rechte am Exponat verfügen und die die Nutzungsrechte einräumen können. Eine Kooperation von Forschenden mit Unternehmen ist ausdrücklich erwünscht.
Teilnahmebedingungen für den CeBIT Innovation Award 2014