Google zeigt erste Apps für Augmented-Reality-Brille Glass

Update Przemyslaw Szymanski
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Bereits seit Längerem ist bekannt, dass Googles Augmented-Reality-Brille namens Glass dem zukünftigen Nutzer die Möglichkeit bieten wird, den Funktionsumfang des Geräts mit eigens für die Brille entwickelten Applikationen zu erweitern. Welche Apps dabei zur Verfügung stehen werden, war bis zuletzt noch nicht bekannt.

Doch nun gewährt Google einen ersten Einblick und hat im Rahmen des jährlich stattfindenden SXSW-Festivals (South by Southwest) mit seinen Partnern erstmals die in der Entwicklung befindlichen Programme für die Augmented-Reality-Brille vorgestellt. Darunter befindet sich unter anderem eine eigene Anwendung der New York Times, welche dem Nutzer auf Wunsch entsprechende Schlagzeilen mit dem dazugehörigen Bild des Artikel liefert.

Ansicht der New-York-Time-App
Ansicht der New-York-Time-App (Bild: The Verge)
Ansicht der New-York-Time-App
Ansicht der New-York-Time-App (Bild: The Verge)
Ansicht der New-York-Time-App
Ansicht der New-York-Time-App (Bild: Engadget)

Allerdings endet die Information nicht an dieser Stelle: Der Anwender kann der Brille mit dem Befehl „read aloud“ mitteilen (gesteuert wird Glass per Kopfgesten, Sprachbefehlen oder Bedienelementen an der Brille), dass dieser mehr erfahren möchte, woraufhin eine Computerstimme den jeweiligen Text vorliest. Außerdem testen die Entwickler eine weiterführende Funktion, mit welcher Eilmeldungen und Benachrichtigungen sofort bei Veröffentlichung angezeigt werden.

Des Weiteren wird eine Anwendung für den hauseigenen E-Mail-Dienst Gmail von Google selbst zur Verfügung stehen, die dem Nutzer die ankommenden Nachrichten mit dem Betreff und einem Bild des Absenders auf das Display vor dem Auge liefert sowie auf Wunsch vorliest. Google betont, dass die Sprachausgabe so gestaltet ist, dass sie für Außenstehende nicht wahrnehmbar sein soll. Abseits dessen kann der Nutzer laut The Verge optional in den Systemeinstellungen konfigurieren, dass diesem nur die als „Wichtig“ deklarierten E-Mails angezeigt werden. Sollte es notwendig sein, auf wichtige Nachrichten sofort zu antworten, kann der Nutzer dies bequem über die integrierte Spracherkennung der Brille erledigen.

Gmail-App für Google Glass (Bild: Engadget)

Ebenfalls an Bord ist die Foto-App Skitch von Evernote, mit welcher die geschossenen Bilder über die integrierte „Share“-Funktion der Datenbrille geteilt werden können. Abschließend wurde das Programm des sozialen Netzwerks für Fotos namens Path vorgestellt: Teilt ein Freund auf der Plattform ein Bild, wird dieses dem Nutzer – sofern gewünscht – angezeigt, welches der Anwender dann mit der bereits beschriebenen Spracherkennung kommentieren und mit entsprechenden Emoticons versehen kann.

Auszüge aus der App des sozialen Netzwerks Path (Bild: The Verge)

Bei all den präsentierten Anwendungen sei es laut Google wichtig, dass diese möglichst unauffällig agieren, um den zukünftigen Kunden nicht in den Weg zu kommen – immerhin ist die Augmented-Reality-Brille Glass die ganze Zeit im Blickfeld des Nutzers. Zu viele Informationen würden hier schnell als störend empfunden werden, weshalb Apps aus dem selben Grund möglichst alles Unerwartete vermeiden sollten, so die Ansicht des Suchmaschinenbetreibers.

Zudem erklärt Google, dass die nun gezeigten Anwendungen erst der Anfang seien und die finalen Apps laut Google-Glass-Entwickler Timothy Jordan über deutlich mehr Funktionen verfügen werden. Wie er betont, befindet sich die Programmierschnittstelle der Datenbrille – „Mirror“ genannt – noch in einer frühen Anfangsphase. Die Funktionsweise der Mirror-API ist so konzipiert, dass die entsprechenden Daten von den Google-Servern bezogen werden, über die bei Glass sämtlicher Informationsfluss läuft.

Wann die neue Brille jedoch endgültig auf den Markt kommen wird, lässt Google jedoch weiterhin offen. Zuletzt war der Konzern auf der Suche nach Testern, wofür sich US-amerikanische Nutzer mit ihren Ideen für Apps bewerben konnten, um mit etwas Glück eine Einladung zum „Glass Explorer“-Programm zu erhalten und somit auch die Möglichkeit bekommen, die Brille zu einem Preis von 1.500 US-Dollar plus Steuern vorzubestellen.

Update

Über Google+ hat das Entwicklerteam hinter Glass bekanntgegeben, dass Glass modular aufgebaut ist und sich zukünftig mit verschiedenen Rahmen und Brillengläsern kombinieren lassen wird. Zurzeit sei man noch damit beschäftigt, das Gerät daraufhin zu optimieren. Nach dem „Glass Explorer“-Programm soll noch im Laufe des Jahres eine Version mit solchen Eigenschaften erscheinen.

Google Glass
Google Glass (Bild: Google)
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