3DMark für Android gestattet Plattform-Vergleich
Zwei Monate nach Veröffentlichung der neuesten 3DMark-Version in der Variante für Windows-PCs gibt Futuremark mit dem heutigen Tag die Variante für Android-Smartphones und -Tablets frei. Erstmals sind mit dem 3DMark damit plattformübergreifende Vergleiche möglich.
Der 3DMark für Android beschränkt sich auf die beiden Testszenarien „Ice Storm“ und „Ice Storm Extreme“, die nicht für den plattformübergreifenden Vergleich ausgelegten Tests „Cloud Gate“ und „Fire Strike“ sind nicht enthalten.
Während der 3DMark auf Windows-PCs auf DirectX 11 setzt, wird auf Android-Geräten OpenGL ES 2.0 zum Einsatz kommen. Die Grafikeinstellungen entsprechen in beiden Testszenarien denen der Windows-PC-Version (Normal: 1.280 × 720, Texturen Standard, Post Processing Standard; Extreme: 1.920 × 1.080, Texturen Hoch, Post Processing Hoch). Futuremark betont zur Vorstellung erneut, dass die Ergebnisse beider Plattformen zu hundert Prozent miteinander vergleichbar seien.
Ein erster Testlauf mit einem Google Nexus 7 (Android 4.1.2) brachte in der Redaktion Ergebnisse von 2.608 Punkten in „Ice Storm“ zu Tage. Im plattformübergreifenden Test kann das Nexus 7 damit lediglich dem von uns getesteten Intel Atom Z2760 mit 2.456 Punkten das Wasser reichen, alle anderen von uns oder unseren Lesern bisher ermittelten Windows-PC-Werte liegen teils deutlich darüber. Ein Intel Core i7-3770K (4,6 GHz) mit Nvidia GeForce GTX 670 SLI (1.150 / 1.700 MHz) bietet mit 183.147 Punkten eine 70 Mal höhere Leistung als das aktuelle Google-Android-Tablet.
Diese Zahl ist – je nach Betrachtungsperspektive – auf den ersten Blick entweder beeindruckend oder erschreckend, auf den zweiten Blick stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen Mehrwert für den Anwender. Denn solange die miteinander verglichenen Plattformen für den Käufer keine echten Alternativen darstellen, weil sie entweder anderen Alltagszwecken dienen, die eingesetzte Software sich unterscheidet oder der Anspruch an die jeweils verfügbare Grafikqualität ein anderer ist, lassen sich aus der Vergleichbarkeit keine Handlungsentscheidungen ableiten.
Der 3DMark für Android kann ab sofort über die Futuremark-Webseite bezogen werden bzw. den Google Play Store. Die Installationsdatei wiegt rund 40 Megabyte, nach der Installation werden noch einmal rund 250 Megabyte nachgeladen.
Die noch verbleibenden Puzzlesteine in Form der Varianten für iOS und Windows RT hofft Futuremark noch im Laufe des Aprils veröffentlichen zu können, so Jani Joki (Director, PC Products and Services) gegenüber ComputerBase.
Ein paar Tage eher als Futuremark konnte Kishonti bereits vor dem langen Osterwochenende die Verfügbarkeit der hauseigenen Benchmarks GLBenchmark und DXBenchmark in der Version 2.7 bekannt geben. Auch diese Version verfügt über plattformübergreifend standardisierte Testszenarien, die den Vergleich zwischen Geräten mit Windows 8, Windows Phone und Windows RT (alle DXBenchmark 2.7) sowie iOS und Android (GLBenchmark 2.7) möglich machen. Während die Varianten für Android und Windows Phone bereits im Play Store bzw. dem Windows Phone Store verfügbar sind, stehen Downloads für iOS, Windows 8 und Windows RT noch nicht zur Verfügung.
Die Einführung des 3DMark für Android verläuft bis zur Stunde alles andere als fehlerfrei. Nachdem sich Futuremark selbst über eine halbe Stunde nach Ablauf des Presseembargos Zeit ließ, um die eigene Webseite zu überarbeiten, ist der Benchmark vorerst wieder aus dem Google Play Store verschwunden.
Mittlerweile sind die Startschwierigkeiten überwunden und der Benchmark kann auf Android-Geräten ab Version 3.1 im Google Play Store heruntergeladen werden.