Kaspersky Lab warnt vor Smartphone-und Tablet-Malware
Vor einer steigenden Anzahl an Schadsoftware für Smartphones und Tablets warnt der Anbieter von Sicherheitslösungen Kaspersky Lab. Die IT-Sicherheitsexperten des russischen Unternehmens verzeichneten im mobilen Bereich erstmals mehr Backdoor-Programme als SMS-Trojaner.
Backdoor-Trojaner bieten Angreifern deutlich mehr Möglichkeiten als SMS-Trojaner, unbemerkt vom infizierten Nutzer Textnachrichten an Premium-Nummern zu senden und so Geld vom betroffenen Konto abzuzweigen. Währenddessen bieten Backdoor-Programme deutlich mehr Spielraum für Angreifer, diese können mit solchen Schädlingen weitere Malware nachladen oder persönliche Daten stehlen. Letzteres betrifft gespeicherte Dateien wie Bilder, Videos, Kontaktdaten inklusive Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder GPS-Koordinaten.
Kaspersky Lab erkennt aktuell über 75.000 einzelne Varianten und 553 Familien mobiler Schädlinge. Bei den einzelnen Schädlingen entspricht das einer Steigerung von 38 Prozent gegenüber den Zahlen vom Jahresbeginn. Im mobilen Bereich entfallen fast 60 Prozent auf Backdoors und SMS-Trojaner, wobei eine Verschiebung von eher einfach gestrickter hin zu besser entwickelter Schadsoftware erkennbar ist. Das Hauptziel mobiler Attacken ist nach wie vor Android. Über 96 Prozent der mobilen Malware hat es auf das Google-Betriebssystem abgesehen.
Infizierte Smartphones stellen laut Christian Funk, Senior Virus Analyst bei Kaspersky Lab, ein hohes Risiko dar. Das gilt vor allem, weil „ein infiziertes Smartphone oftmals wesentlich persönlichere Daten beinhaltet als der eigentliche Desktop-Rechner“. Die Zeit der Experimente bei mobiler Schadsoftware sei vorbei.