Electronic Arts mit Umsatz- und Gewinnrückgang
Nach den negativen Schlagzeilen in den letzten Wochen bezüglich der aktuellen Version von „SimCity“ muss der Publisher und Entwickler erneut mit schlechten Nachrichten aufwarten. Denn im vierten Quartal seines Geschäftsjahres gingen Umsatz und Gewinn stark zurück.
So fiel der Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um knapp 160 Millionen US-Dollar auf 1,21 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn verringerte sich gleichzeitig um 77 Millionen US-Dollar auf 323 Millionen US-Dollar. Nachdem Electronic Arts bereits nach dem schlechten Weihnachtsgeschäft seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte, verblieb dieser zum Abschluss des Geschäftsjahres mit 3,97 Milliarden US-Dollar noch im Bereich der Erwartungen. Allerdings konnte der Hersteller auch punkten: Denn der Nettoüberschuss stieg am Ende von 76 Millionen US-Dollar auf 121 Millionen US-Dollar.
Dazu trugen vor allem Spiele wie die Premium-Version von „Battlefield 3“ bei, welche bis zum Abschluss des letzten Quartals 3,5 Millionen Abonnenten für sich verbuchen konnte und rund 120 Millionen US-Dollar in die Kassen von Electronic Arts spülte. Auch das seit März erhältliche aktuelle „SimCity“ darf als erfolgreich bezeichnet werden, wurde dies doch über 1,6 Millionen mal verkauft und machte damit 50 Prozent des Umsatzes mit digitalen Gütern aus. Auch „FIFA 13“ konnte mit Erfolgen aufwarten: So wurde mit 14,5 Millionen verkauften Exemplaren der Vorgänger „FIFA 12“ um 30 Prozent übertroffen, wobei sich die Einkünfte aus digital veräußerten Exemplaren der „FIFA“-Reihe, welche auch „FIFA Online“ und „FIFA World Class Soccer“ beinhaltet, auf fast 350 Millionen US-Dollar belaufen. Somit stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich von 419 Millionen US-Dollar auf 453 Millionen US-Dollar.
Die Erwartung eines Gewinnes von 1,20 US-Dollar pro Aktie übertraf zudem die Prognosen der Analysten und lies den Kurs dieser nachbörslich ansteigen. Dazu beigetragen haben dürfte auch der Umstand, dass Electronic Arts die Rechte an der Entwicklung neuer „Star Wars“-Spiele erworben hatte und zudem der Lizenzvertrag mit dem Weltfußballverband zur Nutzung der Marke FIFA bis 2022 verlängert wurde. Dies soll dazu beitragen, den Umsatz auf 3,5 Milliarden US-Dollar ansteigen zu lassen.
Zudem wurde bekannt, dass der Hersteller in besonderer Form auf Proteste in Folge der Debatte über das US-Waffenrecht eingeht: Electronic Arts will seinem Sprecher Jeff Brown zur Folge in Zukunft keine Waffenhersteller für digitale Versionen ihrer Waffen in den Spielen bezahlen und auch keine Lizenzverträge mehr eingehen. Nachdem das Unternehmen bei seinem Spiel „Medal of Honor: Warfighter“ Links zu einem Online-Shop eines Waffenhändlers entfernt hatte, soll es auch weiterhin keine Verlinkungen mehr auf solche Angebote geben.