Google mit „Schichten“ gegen Android-Fragmentierung
Derzeit stellt die nicht optimale Versorgung durch Updates das größte Problem für Android dar. Im günstigsten Fall dauert es nach der Veröffentlichung des Quellcodes sechs Monate, bis Hersteller ein Update ausliefern, viele liefern aber längst nicht für alle Geräte. Jetzt will Google dem Problem durch Schichten entgegentreten.
Bereits zum Ende des letzten Jahres hat Google angekündigt, entschlossener gegen das Problem der Fragmentierung bei Android vorzugehen. Einmal von Googles eigener Nexus-Reihe abgesehen, dauert es im günstigsten Fall oftmals ein paar Monate, bis selbst die Top-Geräte der Hersteller mit einer der letzten Versionen des mobilen Betriebssystems ausgestattet werden. Zwar hat sich das Thema in den vergangenen Monaten ein wenig entspannt, da einige Hersteller deutlich schneller mit der Veröffentlichung von Updates zu Werke gehen und immer mehr sich dazu entschließen, Android unverändert auf die Geräte zu bringen. Dies dürfte aber allenfalls als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet werden, ob es das Problem gänzlich löst, dürfte aber fraglich bleiben, denn in der Realität klafft oftmals zwischen der vorhandenen und der aktuellen Version immer noch ein großer „Release-Sprung“.
Jetzt will Google wieder einmal Schritte unternehmen, um die Fragmentierung bei Android-Geräten einzudämmen. Der neue Plan: Das System soll in mehrere Schichten unterteilt werden. Der Vorteil: Bei zukünftigen Updates müsste unter bestimmten Umständen nicht mehr das komplette System einer Aktualisierung unterzogen werden, es könnten auch nur bestimmte Teile ausgetauscht werden. Somit würden, laut Android-Chefentwickler Dave Burke, die Hersteller in Zukunft weniger Zeit benötigen, ihre Geräte an die jeweilige neue Android-Version anzupassen und Updates würden dadurch schneller die Benutzer erreichen. Ebenfalls einen Vorteil würden Entwickler aus dem Vorhaben ziehen, da diese nicht mehr dazu gezwungen wären, ältere Android-Versionen zu unterstützen. In der jetzigen Lage könnte es sich rächen, wenn Entwickler zum Beispiel den 2.3-Gingerbread-Zweig nicht mehr bedienen würden.
Das eigene Tempo wolle der Konzern aber nicht drosseln, auch wenn dies Herstellern mehr Zeit zur Anpassung geben würde. Laut Burke ist Android noch ein Baby und es wären noch viele Innovationen möglich. Besonders auf Einsteigergeräte möchte man in Zukunft mehr eingehen und Android auch hierfür weiter optimieren.
Zudem hatte Google auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz I/O das „Platform Development Kit“ vorgestellt, welches Hardware-Partner zwei bis drei Monate vor der Veröffentlichung einer neuen Version erhalten und von welchem sich das Unternehmen eine frühere Update-Entwicklung und damit einhergehend eine frühere Auslieferung verspricht.
Ob sich damit das Problem der Fragmentierung beheben lässt, bleibt abzuwarten. Nach den letzten Eingriffen seitens des Suchmaschinenspezialistens hat sich die Situation nur bedingt gebessert.