Hollywood will Mega-Webseite aus dem Internet verbannen
Der aus den Schlagzeilen weitgehend verschwundene File-Hoster Mega von Kim Dotcom erhält durch eine Anfrage zweier großer Hollywood-Studios bei Google neue Publicity. Die beiden Contenthersteller Warner Bros. und NBC Universal wollen die Webseite von Mega gänzlich aus Googles Suchergebnissen entfernen lassen.
Die beiden Studios begründen ihre Anfrage damit, dass von ihnen urheberrechtlich geschütztes Material unter der URL von Mega angeboten werde. Dotcoms Mega verlinkt aber generell keine Dateien. Anwender können dort zwar Dateien hochladen, sofern sie einen Account besitzen, diese sind aber weder auf der Hauptseite verlinkt oder in irgendeiner Weise öffentlich einsehbar.
Google erhält ständig große Mengen solcher Anfragen gemäß des DMCA. Ein Teil dieser Anfragen ist von den Rechteinhabern automatisch erstellt worden und enthält inkorrekte Angaben. Als Megaupload noch online war, sollen laut Dotcom rund 20 Prozent aller Entfernungs-Anfragen falsche Anschuldigungen gewesen sein, die durch die automatisierte Suche nach Schlagworten generiert wurden.
In den vergangenen Wochen haben Warner Bros. und NBC Universal Entfernungs-Anfragen für die URL http://mega.co.nz/ bei Google gestellt, weil dort die urheberrechtlich geschützten Filme „Mama“ und „Gangster Squad“ öffentlich verfügbar seien.
Dotcom verurteilt die gängige Praxis in Form von Rundumschlägen mit automatisch erstellten DMCA-Anfragen, mit der die Besitzer von urheberrechtlich geschützten Inhalten versuchen, ihre Werke in Tauschbörsen und bei File-Hostern weniger leicht auffindbar zu machen. Er sieht die gängige Praxis von der derzeitigen Regierung als gedeckt an, denn nur mit diesem Rückhalt könnten die Rechteinhaber dem eigentlichen Sinn des DMCA in solcher Weise zuwider handeln. Weiter sagt er, Google erhalte wöchentlich Millionen solcher Anfragen und könne rein logistisch keinesfalls alle unrechtmäßigen Fälle herausfiltern. Das führe dann zu Fällen, in denen versucht werde, rechtlich völlig unbedenkliches Material vom Netz zu nehmen, wie beispielsweise die unter Creative Commons verbreitete Dokumentation über The Pirate Bay.
Google hat indes bisher der Anfrage der beiden Studios auf Entfernung der Webseite von Mega aus dem Suchindex nicht stattgegeben, die Seite ist weiterhin erreichbar.