Intel zeigt „schnellsten Speicherstick“ mit Thunderbolt
Intels Thunderbolt-Schnittstelle fristet noch immer ein Nischendasein. Die Präsenz der Computex 2013 nutzt der Halbleitergigant, um noch einmal die Werbetrommel für Thunderbolt zu rühren. Dabei steht erneut die hohe Geschwindigkeit bei der Datenübertragung im Fokus.
Auf der Messe zeigte Intel einen der ersten Speichersticks mit Thunderbolt-Anschluss. Dabei spricht der Hersteller laut PC-World vom „world’s fastest thumb drive”, also frei übersetzt dem „schnellsten Speicherstick der Welt“. Diese Aussage wird von der Spezifikation gestützt, welche Thunderbolt Datenübertragungen von 10 Gigabit in der Sekunde zuspricht, während die bei Speichersticks vorherrschende USB-Verbindung mit maximal 5 Gigabit pro Sekunde (USB 3.0) nur die halbe Geschwindigkeit aufweist.
Konkrete Transferraten oder nähere Details zur in dem 128 Gigabyte Daten fassenden Thunderbolt-Speicherstick verbauten Flash-Technik werden in dem Bericht aber nicht genannt, weshalb die Behauptung zur Geschwindigkeit zunächst nur auf der theoretischen Thunderbolt-Datenrate fußt.
Kommen auf einem Speicherstick sehr schnelle Flash-Speicherlösungen zum Einsatz, könnte USB 3.0 durchaus bremsend wirken, obgleich dies bei den herkömmlichen USB-Sticks (noch) nicht der Fall ist, erreichen diese gerade einmal knapp über 200 Megabyte pro Sekunde, womit USB 3.0 noch mehr als genug Reserven bietet. Die Thunderbolt-Schnittstelle würde nur einen Vorteil bieten, wenn die verbaute Flash-Technik entsprechende Transferraten ermöglicht. Ein schwerwiegender Nachteil bleibt zudem die noch relativ geringe Verbreitung von Thunderbolt in Computern, wo USB als unangefochtener Marktführer rangiert.
Darüber hinaus hatte Intel zu Beginn der Computex den Termin für das Erscheinen der bereits im April angekündigten neuen Thunderbolt-Generation mit verdoppelter Geschwindigkeit eingegrenzt. Laut Intels Planung soll die Produktion von „Thunderbolt 2“ mit Übertragungsraten von 20 Gigabit pro Sekunde pro Kanal noch vor Ende 2013 anlaufen und 2014 in höherer Stückzahl erfolgen. Im Wettstreit um die schnellste Peripherie-Schnittstelle steht Intel zudem durch die angekündigte Verdoppelung der Geschwindigkeit von USB 3.0 auf 10 Gigabit pro Sekunde etwas im Zugzwang.
Intel erhofft sich bereits in diesem Jahr ein Ende des Nischendaseins der vor über zwei Jahren eingeführten Thunderbolt-Schnittstelle, die bisher lediglich bei Apple-Geräten nennenswert verbreitet ist. Helfen sollen dabei unter anderem eine schnellere Zertifizierung sowie eine höhere Akzeptanz unter den Herstellern der Branche.