Top-Management von HTC schrumpft weiter

Sasan Abdi
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HTC gilt derzeit als der kranke Mann im Smartphone-Geschäft. Dennoch kann der Konzern rund um CEO Peter Chou noch immer überraschen: Auf solide Verkaufszahlen des HTC One folgte zuletzt eine sichtbare Konsolidierung der monatlichen Umsätze. Die Personalstruktur bröckelt allerdings weiterhin.

Eigentlich wäre der Rücktritt von HTCs Chief Operating Officer Matthew Costello nur eine Randnotiz, wenn er sich denn nicht in eine kleine Serie von Abgängen einreihen würde: Bereits im vergangenen Monat verließen mit Produktchef Kuoji Kodera, dem Südasien-Verantwortlichen Lennard Hoornick und dem Vice President Communications Jason Gordon gleich drei Top-Manager das Unternehmen.

Hintergrund der Personalbewegungen ist offenbar nicht nur die nach wie vor kritische Lage von HTC, sondern auch ein lange währender Streit um die Produktstrategie zum aktuellen Hoffnungsträger, dem HTC One. Eher gemächlich in den Verkauf gestartet, kann das gegenwärtige Smartphone-Flaggschiff mittlerweile als kleine Erfolgsstory gelten: Bereits im Mai konnte HTC vermelden, weltweit rund fünf Millionen Exemplare verkauft zu haben.

Bei dieser Marke handelt es sich nicht nur mit Blick auf die Umsätze, sondern auch unternehmensintern um einen wichtigen Meilenstein. Geht es nämlich nach Aussagen von Insidern und Ex-Managern, war das One große Hoffnung und großer Streitpunkt zugleich. Genauer wurde intern offenbar umfassend um die Produktstrategie für das One gerungen, wobei Peter Chou auf eine schnelle und aggressive Markteinführung setzte – ein Vorgehen, das internen Kritikern zufolge vorhersehbar zu Engpässen bei der Verfügbarkeit und damit zum besagten gemächlichen Verkaufsstart führte.

Für Chou, der nun auch mit Blick auf den Exodus seines Managements stärker denn je im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, ist der gegenwärtige Aufwind deswegen eine denkbar gute Nachricht, nicht zuletzt weil er seine Zukunft als HTC-Lenker bereits explizit mit dem Erfolg des One verknüpft hat.

Costellos Abgang könnte also, im Unterschied zu denen seiner Ex-Kollegen, tatsächlich wie von HTC verbreitet persönliche Gründe haben. Für HTC bleibt die Lage allerdings weiterhin prekär, sodass es auch in der nahen Zukunft entscheidend auf den Verkaufserfolg des One, aber auch von neuen Geräten wie dem kolportierten HTC M4 und dem Butterfly ankommen wird.

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