Erster Eindruck zum Multiplayer von „Battlefield 4“
Auch in diesem Jahr heißt es wieder: „Battlefield“ versus „Call of Duty“. Im Zentrum der Betrachtung steht dabei traditionell der Multiplayer. Wir haben uns nach der direkten Konkurrenz nun auch den Mehrspielerpart von „Battlefield 4“ angesehen.
Dazu präsentierte Entwickler Dice auf der Gamescom 2013 hinter verschlossenen Türen erstmals die PlayStation-4-Ausgabe des Shooters. Großen Wert legten die Macher in diesem Kontext gleich zu Beginn des Probespielens auf eine Detail-Angleichung mit der PC-Version: Die Next-Gen-Ausgaben von „Battlefield 4“ werden erstmals Multiplayer-Partien mit bis zu 64 Spielern bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde bieten.
Spielbar war auf der PlayStation 4 die am Dienstag angekündigte Südsee-Map Paracel Storm, deren Ausgestaltung die Dice-Vertreter gleich noch einmal dazu nutzten, um die mit „Battlefield 4“ angestrebte „Levolution“ anzusprechen. Mit diesem Begriff bezeichnen die Entwickler die Flexibilität und Interaktivität der „Battlefield 4“-Maps, wobei Dice noch einmal betonte, wie vielfältig und unterschiedlich weitreichend diese Möglichkeiten ausfallen können. So kann man zum Beispiel den Strom in einem Gebäude ausschalten, Tore und Zufahrten schließen, um Gegner auszusperren und ganze Strukturen zerschießen, um die Deckung des Gegners zu verringern. Neben diesen kleinen und mittelgroßen Elementen kann man aber auch große Events auslösen und beispielsweise einen Wolkenkratzer zum Einsturz bringen – oder aber ein Schlachtschiff auf die Karte holen.
Letzteres ist in der von uns angespielten Karte Paracel Storm möglich, die wahrscheinlich eine Vorzeige-Map ist, um den Grad der Veränderbarkeit der Umgebung zu demonstrieren. Gelegen im Südchinesischen Meer, bietet die (tatsächlich existierende) Gruppe kleiner Korallenatolle das ideale Umfeld für Gefechte, die auch und gerade auf dem Meer stattfinden. Mit Blick auf diese Seegefechte betonte Dice dann auch, dass man dank der Frostbite-3-Engine nun endlich einen realistischen Wellengang darstellen könne, der das Gameplay entscheidend beeinflussen kann.
Und hier kommt Levolution im konkreten Fall von Paracel Storm ins Spiel: Ist die Wetterlage zu Beginn der Partie noch heiter, schlägt im weiteren Verlauf ein tropischer Sturm zu, der nicht nur die Sicht beeinträchtigt und die auf der Insel befindlichen Strukturen angreift, sondern auch den Wellengang und damit die Handhabung der Wasserfahrzeuge gehörig verändert. Hinzu kommt ein großer Levolution-Effekt, bei dem das erwähnte, vor den Inseln ankernde Schlachtschiff auf dem Höhepunkt des Sturms an Land gebracht werden kann – klar, dass die damit verbundene Feuerkraft ein spielentscheidendes Moment darstellen kann.
Die volle Strahlkraft von Paracel Storm ließ Dice aber im Rahmen des Probespielens leider noch nicht zum Einsatz kommen. In der spielbaren PS4-Version fehlten die Fahrzeuge; zudem war das im 8-vs-8 sowie im Capture-the-Flag-Modus ausgetragene Match auf eine Insel beschränkt. In diesem Standard-Kontext fühlte sich der Multiplayer dann auch ziemlich konventionell an: Abseits von Details wie einer überbeiteten UI und der nun auch auf den Konsolen vollzogenen Battlelog-Integration fielen uns keine gravierenden Neuerungen oder Anpassungen auf.
Im engen Korsett dieser begrenzten ersten Build machte die PS4-Version insgesamt trotzdem eine sehr gute Figur: „Battlefield 4“ sieht richtig gut aus, läuft wunderbar flüssig und profitiert merklich vom haptisch und ergonomisch angenehmen DualShock-4-Controller. Das ultimative grafische Feuerwerk sollte man aber dennoch nicht erwarten – dieses wird Dice unter Verwendung der Möglichkeiten der Plattform auch dieses Mal wieder auf dem PC abfackeln.
Wer hat die Nase vorn?
Richtig vom Hocker gehauen hat uns auf der Gamescom weder der Multiplayer von „Call of Duty: Ghosts“ noch der von „Battlefield 4“. Trotzdem: Sowohl Dice als auch Infinity Ward warten mit sinnvollen und zumindest theoretisch spannenden Detailänderungen auf, wobei es aktuell aber noch schwer ist, zu sagen, welcher der ambitionierten Titel in diesem Jahr spielerisch die Nase vorn haben wird.
Für den Moment kann deswegen nur festgehalten werden: Geht es um die reine Technik, versprüht „Battlefield 4“ in unseren Augen den größeren Charme. Dies gilt für die Grafik, aber auch für die Elemente, die Einfluss auf das Gameplay haben. So kann man zwar immer wieder wegen der Überbetonung von Levolution durch Dice schmunzeln – die damit verbundenen Möglichkeiten haben aber tatsächlich das Potential, die Art und Weise wie der Multiplayer eines solchen Shooters funktioniert, nachhaltig zu verändern.
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