CyanogenMod soll für jedermann zugänglich werden
Was seit Wochen als Gerücht in der Szene gehandelt wurde, ist jetzt Gewissheit: Mit CyanogenMod wird die beliebteste Alternative zu Android fortan als Unternehmen weitergeführt. Die ROMs sollen weiterhin kostenlos bleiben und die Installation derart vereinfacht werden, dass auch wenig versierte Anwender dazu in der Lage sind.
Der Kopf des Projekts, Steve Kondik, hat in einem längeren Blogeintrag einen Rundumschlag von den Wurzeln des Projekts im Jahr 2009 bis in die Zukunft unternommen. Im Jahr 2011 zog Kondik berufsbedingt quer über den amerikanischen Kontinent nach Seattle, und nach einer Auszeit stieg er wieder in sein Projekt ein und hatte eine neue Perspektive gewonnen. Er sah das Potenzial von CyanogenMod – ein mobiles Betriebssystem von den Nutzern für die Nutzer.
Er stellte fest, dass ein Community-Projekt mit den Zuwachszahlen, die CyanogenMod von Beginn an zu verzeichnen hatte, schwer zu steuern ist und viel Energie einfach verpufft. „Was“, so fragte sich Kondik, „könnten wir tun, wenn wir diese Probleme beseitigen und uns ganz dem Projekt widmen wollen“. Ende 2012 wurde CyanogenMod Inc. dann als Idee geboren und erste Kapitalgeber wurden im Silicon Valley gefunden. Im April 2013 konnte dann eine erste Finanzierungsrunde mit „Benchmark Capital“ und „Redpoint Ventures“ unterschrieben werden. Kondik kündigte seinen Job bei Samsung und mietete ein Büro in Seattle und ein weiteres in Palo Alto, Kalifornien. Ein Team von 17 Leuten der bisherigen CyanogenMod-Crew hat Kondik mitgenommen, um das Unternehmen zu starten.
Bereits seit April hat das Entwicklungstempo merklich zugelegt mit mehr unterstützten Geräten, sicherem Messaging, CM-Account, Privacy Guard, Voice+ und einer neuen Version von Superuser. Nebenher wurde noch das Projekt Nemesis mit der Kamera-App Focal begonnen.
Das Hauptziel von CyanogenMod Inc. ist, die Software durch Vereinfachung der Handhabung einem größeren Nutzerkreis zugänglich zu machen. Jedermann soll gefahrlos in der Lage sein, CyanogenMod zu installieren, sofern das Gerät bereits unterstützt wird. Die Weiterentwicklung soll so weit wie möglich die Community mit einbeziehen und die Funktionen entwickeln, die wirklich gebraucht werden. In diesem Sinne steht demnächst die Veröffentlichung eines neuen Installers an, der die Installation auf derzeit fast 100 unterstützten Geräten vereinheitlichen soll.
Kondik sieht die Community als größten Aktivposten des jungen Unternehmens und sieht jetzt als erste Aufgabe, die vielen Fragen über Ziele und Motivation zu beantworten. Dazu wurde auf Reddit ein AMA („ask me anything“) eingerichtet werden.