BlackBerrys Assets locken Schnäppchenjäger an

Ferdinand Thommes
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Die Talfahrt des Smartphone-Pioniers BlackBerry lockt Schnäppchenjäger an. So meldete in den letzten Tagen das Unternehmen Cerberus Capital Management Interesse an einer Buchprüfung des maroden Unternehmens an. Cerberus hatte 2007 durch die Übernahme des US-Autobauers Chrysler von Daimler Schlagzeilen gemacht.

Cerberus strebt vorerst eine vertrauliche Vereinbarung an, die eine Buchprüfung ermöglicht („Due Diligence“), bevor eine Entscheidung über ein Angebot fällt. Das Wall Street Journal berichtet außerdem von einer dritten Partei mit bisher unbekannter Identität, die Interesse an BlackBerry gezeigt habe. Auch BlackBerry-Mitbegründer Mike Lazaridis, der rund 5,7 Prozent Aktienanteile hält, soll angeblich überlegen, ein Angebot abzugeben.

Anfang letzter Woche hatte der kanadische Finanzdienstleisters Fairfax Financial ein Angebot von 4,7 Milliarden US-Dollar für das Unternehmen unterbreitet. Die geplante Übernahme wird aber nicht vor einer Frist von sechs Wochen rechtskräftig abgeschlossen, da Fairfax-Besitzer Prem Watsa, dem bereits rund zehn Prozent von BlackBerry gehören, während dieser Frist die Bücher prüfen lässt. In diesem Zeitraum haben laut dem Abkommen mit BlackBerry auch andere Bieter eine Chance, ein Angebot abzugeben. Insider rechnen nun mit weiteren Kaufinteressenten. Sollte das Hedge-Fonds-Unternehmen Cerberus ein erfolgreiches Angebot abgeben, ist mit der Zerschlagung und einer harten Sanierung mit anschliessendem Weiterverkauf der Einzelteile zu rechnen.

Zudem wurde bekannt, BlackBerry verhandele mit Immobilienmaklern über den schnellen Verkauf von Grundbesitz. Dazu soll auch ein Teil des Firmengeländes am Hauptsitz im kanadischen Waterloo gehören. Dem Unternehmen gehören außerdem 21 Gebäude in Kanadas sogenanntem Technologie-Dreieck.

Einen weiteren Schlag muss das auf Talfahrt befindliche Unternehmen durch die heutige Meldung hinnehmen, Kanadas größter Mobilfunkanbieter Rogers werde BlackBerrys neues Flagschiff Z30 nicht im Sortiment führen. Der Präsident des Providers, Robert Bruce, nannte das Z30 „ein gutes Gerät“, allerdings „aus der High-End-Ecke“ und ein „Nischengerät“. Sein Unternehmen müsse entscheiden, „an welchen Geräten die Kunden vermutlich am meisten interessiert seien“.

Erst vor einer Woche hatte Auftragsfertiger Jabil Circuit gemeldet, sich von BlackBerry zurückziehen zu wollen. Einen Tag später kündigte T-Mobile in den USA an, keine Smartphones von BlackBerry mehr am Lager halten zu wollen, sondern nur noch online oder auf Bestellung in den Läden der Kette anzubieten.

Der Börsenkurs des Unternehmens notiert heute 7,76 US-Dollar und damit fast 20 Prozent unter dem Kaufangebot von Fairfax Financial.

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