Facebook übernimmt Mobildaten-Analysten Onavo

Przemyslaw Szymanski
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Facebook hat das im mobilen Bereich auf Datenanalyse spezialisierte Unternehmen Onavo übernommen. Dies geht aus einem Eintrag auf der Internetseite des Start-Ups hervor. Mit dieser Akquisition führt der Konzern seine Einkaufstour fort, nachdem dieser vor Kurzem bereits die Übersetzungs-App Jibbigo gekauft hat.

Das Unternehmen wurde von Roi Tiger und Guy Rosen, aktueller CEO der Onavo Inc., sowie mit Hilfe einiger Investoren im Jahr 2010 ins Leben gerufen und konzentriert sich seither auf die Entwicklung von Hilfsmitteln, mit denen Entwickler beispielsweise den generierten Umsatz ihrer Anwendungen mit dem von Konkurrenzprodukten vergleichen können. Bekanntheit erlangte Onavo jedoch erst durch die Anwendungen „Count" und „Extend“ für Android- und iOS-Geräte.

Während Nutzer mit ersterer App ihren Datenverbrauch analysieren und veranschaulichen können, ermöglicht die Anwendung „Extend“ das monatlich verbrauchte Datenvolumen den Angaben von Onavo zufolge um bis zu 500 Prozent zu reduzieren. Dafür wird der gesamte eingehende Datenverkehr auf dem Smartphone respektive Tablet durch einen zwischengeschalteten Server des Unternehmens geführt und gleichzeitig komprimiert. Mit „Onavo Protect“ hat das Unternehmen auch eine Sicherheitsanwendung für das iPhone und iPad im Portfolio, die eine dauerhafte VPN-Verbindung einrichtet.

Auszug aus Onavo Extend
Auszug aus Onavo Extend (Bild: Onavo)

Die bei den beiden Anwendungen zum Einsatz kommenden Technologien zur Datenkompression sollen laut Ovavo unter anderem der von Marc Zuckerberg im August dieses Jahres gegründeten Organisation Internet.org helfen, die den Zugang zum Internet für Milliarden Menschen fördern will. Dafür soll unter anderem die Entwicklung günstigerer Smartphones vorangetrieben werden und entsprechende Software zur Datenkompression einen effizienteren Betrieb der Netze erlauben. An diesem Vorhaben beteiligt sich neben Samsung, Nokia und Ericsson auch das für den gleichnamigen Internetbrowser bekannte Unternehmen Opera.

Alle von Onavo veröffentlichten Anwendungen sollen nach der Übernahme eigenen Angaben zufolge jedoch wie gewohnt erhältlich bleiben. Auch das von Onavo in Tel Aviv betriebene Büro bleibt erhalten und wird damit zu Facebooks erster Niederlassung in Israel. Unklar ist, wie viel Geld Facebook für das Start-Up-Unternehmen bezahlt hat. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Calcalisto soll sich die Akquisitionssumme auf zwischen 150 und 200 Millionen US-Dollar belaufen.

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