Werben um Indies: „Collective“ von Square Enix

Max Doll
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Indie-Spiele entwickeln sich aus vielerlei Gründen zu einem lohnenden Markt. Mit „Collective“ möchte auch Square Enix von der Kreativität ungewöhnlicher Ideen profitieren: Der Publisher sammelt Ideen, prüft mit Hilfe einer Community deren Akzeptanz und unterstützt Entwickler bei der Umsetzung.

Im Kern handelt es sich bei Collective um eine Plattform, die auf einer grundlegenderen Ebene wie Valves Greenlight funktioniert. „Schöpfer“ sollen ihre Ideen einer Community vorstellen, die innerhalb von 28 Tagen über deren Potential entscheidet und direktes Feedback geben. Bereits vor der Zulassung prüft das Unternehmen jedes Konzept (pitch) auf die Übereinstimmung mit den Bedingungen von Collective. Welche Vorgaben zu erfüllen sind, soll auf der GDC Next ab dem 5. November enthüllt werden. Zudem können, wie herausgestellt wird, die Urheber so bereits für eine spätere Crowdfunding-Kampagne Schwung sammeln und direkt mit ihrer Zielgruppe in Kontakt treten – das Kickstarter-Prinzip wird hier bereits in die Planungsphase gelegt. Als besonderen Anreiz dürfen zudem Ideen für ältere Serien aus dem Portfolio des Publishers eingereicht werden. Darunter befinden sich, sofern keine Einschränkungen vorgenommen werden, etwa Project IGI, Daikatana, Legacy of Kain, Inferno oder Just Cause.

Square Enix stellt „Collective“ vor
Square Enix stellt „Collective“ vor

Fällt das Urteil der Community positiv aus, will Square Enix bei der Umsetzung helfen und die Machbarkeit des Projektes samt seiner Planung auf Fehler und Probleme im Rahmen einer Risikoprüfung abklopfen. Auf diese Weise wird gegenüber der Community sichergestellt, dass Entwickler, die auf diese Weise ebenfalls profitieren, über das nötige Know-How verfügen und ihr Projekt umsetzen können. Square Enix will zwar helfend unter die Arme greifen, die zur Finanzierung benötigten Beträge sollen jedoch über Indie-Gogo eingenommen werden; ab diesem Punkt erreicht Collective bekannte Bahnen; wie üblich sollen die Backer mit regelmäßigen Updates und Feedback-Möglichkeiten stark an die Spielentwicklung angebunden werden; Transparenz und Offenheit fallen hier als Schlagworte.

Das Konzept wird als nächste Evolutionsstufe des mittlerweile klassischen Crowdfunding-Prozesses bezeichnet, welches „das Konzept der Auswahl durch Spieler auf ein neues Level hebt“, aber gleichzeitig Unsicherheitsfaktoren bei Finanzierung und Planung ausschließt, was sowohl Entwicklern als auch Backern Sicherheit bietet und letztere stärker als bisher involviert. Angesichts der Schwierigkeiten, in die auch prominenter Projekte mit erfahrenem Personal, darunter auch das Double-Fine-Adventure „Broken Age“ geraten können, handelt es sich um eine interessante Perspektive.

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